Atacama virtuell
www.geovirtual2.clBergbau in Atacama
W. Griem, 2020
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Tres Puntas
Dieses Bild, entnommen aus dem Buch von Treutler (15 Jahre in Südamerika)
ist eine etwas abgeänderte Kopie von L. SIMONIN (1867) "La vie Souterraine
Du Les Mines et Les Mineurs".
siehe Vergleich
mit SIMONIN
Der Bergbau um 1852 wurde mit recht einfachen Mitteln
durchgeführt. Die Gruben folgten meist schmalen Gängen ("vetas") mit für
heutige Maßstäbe sehr hohen Metallgehalten. Leider waren die Ganglagerstätten
sehr schmal (teilweise unter 1 Meter), welches zu einer raschen Vertiefung
der Abbaue führte. Doch nahm der Erzgehalt oft zur Tiefe hin rasch ab. Die
Längserstreckung der Lagerstätten war durch die geologischen Gegebenheiten
limitiert, oder es waren dort einfach andere Besitzer tätig.
Auch Gilliss (1849 bis 1855) beschreibt die Arbeitsbedingungen in den Bergwerken
- jedoch in Chañarcillo (siehe
dort).
Die Wüstung Tres Puntas
Aus: Ochsenius: Bergmann aus dem Norden Chiles
#1) Eher horizontale, zu Fuß passierbare Stollen Ein-
bzw. Ausgänge.
#2) Pferdegöpel: Vorrichtung um mit Pferdekraft Erze aus dem Schacht zu
fördern. Meist handelte es sich um ein Drehkreuz mit zwei Pferden, mit
deren Hilfe ein Seil oder eine Stahlkette mit einem Fördereimer hochgezogen
wurde. (Zum Beispiel der Pferdegöpel in Johanngeorgenstadt
Pferdegöpel (Philippi, 1860)
Pferdegöpel (Simonin, 1869)
http://www.pferdegoepel.de/)
Literatur: Bergbau in Atacama
Ausrisse aus Treutler 15 Jahre in Südamerika: Beschreibung einer Begehung der Salvadora Mine in Tres Puntas (Atacama, Chile): Der Text bezieht sich auf die Jahre 1851 bis 1856, es sollte aber erwähnt werden dass die Beschreibungen von Paul Treutler nicht immer als authentisch zu betrachten sind.
P. Treutler über
seinen Besuch in der Mine "Salvadora" (Tres Puntas):
"Um das Innere der Grube kennen zu lernen, stieg ich mit dem Verwalter
auf einer Tagestrecke in dieselbe hinab. Sie war im Zickzack angelegt
und gegen 350 Fuß (=108 m) tief. Der reichste Kalkspatgang
war 4 1/2 Fuß (=1,40m) mächtig, lief von Nord nach Süd, bei einer
Differenz von 15°, und bestand oft in dieser Mächtigkeit aus fast
reinem Silber. Ich sah Blöcke davon am Boden liegen, welche an 6
Ztr. (=300 Kg) wogen und die man mit der Axt zerhieb, um sie herausfördern
zu können. Zur Beleuchtung dienten Talglichter; jeder Bergmann führte
ein solches an der Spitze seines Stockes eingeklemmt. Alle arbeiteten
fast nackend. Nicht genug konnte ich die große Kraft und Muskelstärke
der Häuer bewundern, welche mit einem 25 Pfund (12,5 Kg) schweren
Hammer oft 25 bis 30 Schläge hintereinander führten, ohne zu ruhen.
Nicht minder als die Häuer zogen die Schlepper meine Aufmerksamkeit
auf sich, die mit einem Ledersack, in welchen sie 1 1/2 Zentner
(75Kg) Erz trugen, oft 900 Fuss (279 m) ganz steilen Weges singend
hinaufstiegen und in 24 Stunden diese Tour an zwölfmal zurücklegten.
So wie bei den Häuern die Armmuskeln, waren bei den Schleppern die
Waden herkulisch.
Die Arbeitszeit bestand nicht in bestimmten Stunden, sondern wechselte
zwischen dem Häuer und dem Schlepper ab. Denn nachdem Ersterer seine
Arbeit, die im Bohren und Sprengen bestand, verrichtet, trat er
ab und überließ nun das Arbeitsfeld dem Schlepper, der die losgesprengten
Erze und Felstücken an die Oberfläche beförderte, und war die Stelle
geräumt, so begann der Häuer wieder seine Tätigkeit.
So war dies ein ununterbrochenes, Tag und Nacht, Woche für Woche
währendes Arbeiten.
Der Bau der Grube war sehr einfach und den Verhältnissen angemessen;
sie war ganz trocken, hatte keinen Stamm Holz nötig und hatte gute
Luft. Die Strecken waren 6 Fuß (1,86m) hoch und 5 Fuß (1,55 m)
breit.
Bis jetzt förderte man alles Erz in Säcken auf dem Rücken der Schlepper
durch die Tagesstrecken (#1); es war aber bereits ein senkrechter
Schacht bis auf die tiefste Sohle abgeteuft und man war beschäftigt
ein Pferdegöpel (#2) aufzustellen, um die Erze vermöge desselben
aus diesem zu fördern."
De: Paul Treutler, 1882
Die Texte wurden von Wolfgang Griem digitalisiert, in ASCII umgewandelt, bearbeitet und übersetzt. Die Texte wurden teilweise den aktuellen Rechtschreibregeln angepasst.
Literatur
Aus: TREUTLER, PAUL (1882): Fünfzehn Jahre in Südamerika
an de Ufern des Stillen Ozeans. - 3 Bd., Seite 91/92; Weltpostverlag, Leipzig.
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Bibliographie
Atacama
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Sammlung
W. Griem
Geschichte Atacama
Bergbau Atacama
Liste der Bergbaudistrikte
Einführung Bergbau Atacama
Chañarcillo
Tres Puntas
Die Wüstung Tres Puntas
Friedhof von Tres Puntas
Die Buena Esperanza Mine
Cobriza Mine (span.)
Al Fin Hallada (span.)
Geschichte von Tres Puntas
Der Ort Tres Puntas
Zusammenleben in Tres Puntas
Bergbau-Situation in Tres Puntas
Treutler
- Leben in Tres Puntas
●
Treutler, Bergbau Tres Puntas
Erdbeben in Tres Puntas (Treutler)
Treutler: Unfall in Tres Puntas
Vergleich Simonin - Treutler
San Román: Tres Puntas*
Brief Bergmann aus Cornwall
Philippi: Tres Puntas 1856
Philippi Tres Puntas (1860)
Philippi: Geschichte Tres Puntas
Karten Bereich Tres Puntas*
Liste der BergwerkeTres Puntas*
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Cerro Blanco (Ag-Cu)
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Paul Treutler
Inhalt Treutler
Beschreibung einer Eisenbahnfahrt zwischen
Copiapó und Caldera von Paul Treutler um 1852
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Literatur:
TREUTLER, PAUL (1882): Fünfzehn Jahre in Südamerika
an de Ufern des Stillen Ozeans. - 3 Bd., Seite 91/92; Weltpostverlag, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]
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