Atacama virtuell: Deutsch
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W. Griem, 2005 - 2021
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Am Ende seiner Reise gelangte Burmeister schließlich nach Caldera (1860), besonders interessant ist seine Feststellung, dass Caldera eine sehr teure Stadt ist: ..."obgleich die Preise hoch sind, noch höher als in Copiapó, das wenigstens noch vor kurzem einer der teuersten Plätze Südamerikas war. Indessen habe ich es in Lima noch teurer gefunden."
Aus: GILLISS,
J.M. (1855)
Zeichnung total)
Die Beschreibung der Häuser und ihr Zustand zeigt auffallend große Übereinstimmung mit den Beschreibungen von TREUTLER ((HIER): "In diesen Straßen stehen, zumal an der Wasserseite, einige gute Häuser, in der leichten Bauart Copiapós ausgeführt, und dazwischen allerhand erbärmliche Cabacken, aus Brettern zusammengenagelt oder gar mit grober Leinwand bekleidet"
Es muss daran erinnert werden, dass Burmeister als Wissenschaftler
sehr großes Interesse an der Marinen Biologie hatte, darum seine detaillierten
Ausführungen über die Strandfauna. Aber augenscheinlich hatten zu dieser
Zeit die Einwohner Calderas schon weite Bereiche des Strandes abgesammelt
(Bis heute sind die "mariscos" in Caldera eine großartige Spezialität)
- währe Burmeister ein bisschen weiter nach Süden gegangen hätte er wohl
mehr Erfolg gehabt.
Eigenartig ist das nach seinen Beschreibungen absolute Fehlen von Insekten "
Insekten, namentlich Käfer, konnte ich nirgends entdecken" - heute
zumindest ist diese Tiergruppe am Strand nicht selten.
Um 1860 war Caldera der wichtigste Ausfuhrhafen für die Silber und Kupfererze der Region. Außerdem musste Kohle, Nahrungsmittel und viele andere Güter in die Region gebracht werden. Der wichtigste Handelspartner war England. Viele der Minenbetriebe waren in englischer Hand und stachen durch ihren hohen technischen Standard hervor.
Siehe auch: Burmeister:
Beschreibung einer Zugfahrt von Copiapó nach Caldera
Aus: Gilliss 1855
(Zeichnung total)
Der Text wurde digitalisiert, in ASCII umgewandelt, bearbeitet, und teilweise der aktuellen Rechtschreibung angepasst von Dr. Wolfgang Griem.
Literatur: Caldera en 1859/1860
Der Wissenschaftler Herman Burmeister bereiste 1859/1860 Argentinien und Chile. Am Ende seiner Anden-Expedition erreicht er den Hafen von Caldera. Burmeister veröffentliche eine schöne Beschreibung des jungen Caldera.
Caldera:
...Nach 10 Minuten fuhr der Zug in das große Gebäude des Bahnhofs
von Caldera hinein, hart am Wasser auf einer kleinen Fläche kaum
10 Fuß (3,10 m) über dem Meeresspiegel gelegen, dicht neben steilen,
schwarzgrauen, plutonischen Felsgruppen, welche die 36 Fuß (11 m)
höher gelegene Ebene stützen, worauf die Gebäude des Städtchens
stehen. Auf breiten hölzernen Treppen steigt man unmittelbar vom
Hof der Eisenbahn hinan und begibt sich neben dem eleganten und
großen Hafengebäude (Capitania del puerto) vorbei in das dahinter
gelegene erste Hotel, welches von einem Italiener gehalten wird
und mit Recht gelobt werden kann, obgleich die Preise hoch sind,
noch höher als in Copiapó, das wenigstens noch vor kurzem einer
der teuersten Plätze Südamerikas war. Indessen habe ich es in Lima
noch teurer gefunden. Caldera besteht dermalen aus einer Hauptlängsstraße,
die dem südlichen Rand des Hafens parallel läuft und von 4 bis 5
Querstraßen durchschnitten wird. In diesen Straßen stehen, zumal
an der Wasserseite, einige gute Häuser, in der leichten Bauart Copiapos
ausgeführt, und dazwischen allerhand erbärmliche Cabacken, aus Brettern
zusammengenagelt oder gar mit grober Leinwand bekleidet; die noch
nicht vollendete Kirche hat denselben leichten Baustil und liegt
etwas abseits von den Häusern mitten auf einem freien Platz. Man
schätzt die Bevölkerung auf 2. 000 Personen. Kaufleute aller Art,
besonders aber Schankwirte für die Matrosen und Arbeitsleute, welche
vom Aus- und Einladen der Schiffsfrachten leben, bilden die Hauptmasse
der Einwohner; mehrere der letzteren sind Chinesen. Das Ganze macht
einen widerwärtigen Eindruck. Man fühlt bald, dass man an die Grenze
der Zivilisation gekommen ist; ich schritt einige Mal durch die
Straßen, dann wendete ich mich abwärts zum Seegestade, nach Meerestieren
suchend und ihre Lebensweise mir betrachtend. Der kahle, öde Strand
ist nicht reich daran, nur einige Molluskenschalen und mehrere kleinere
Schnecken, worunter Fissurella- und
Chitonarten, waren häufig zu finden, aber selten in guten, frischen
Exemplaren. An den steilen Sandsteingruppen etwas westlich von der
Stadt saßen in einer Höhle unter überhängenden Felsen in Menge zwei
prächtige Actinien, eine grüne und eine rote; und vor einem Loch
höher aufwärts am Ufer sah ich zwei schöne Exemplare der größten
chilenischen Eidechse; Aporomera ornata D. B. Insekten, namentlich
Käfer, konnte ich nirgends entdecken. Die Natur war hier wie ausgestorben.
Keine Pflanze, kein Strauch, ja überhaupt nichts Grünes ließ sich
sehen, so weit umher auch mein Auge von der Terrasse vor dem Ufer
schweifte. Loser Sand bildete den Boden der geneigten Ebene, auf
dem der Ort steht, umgeben im weiteren Umkreis von kahlen, schwarzgrauen
Felsen, die hie und da in kleinen stehen gebliebenen Gruppen noch
dicht am Ufer, wie eben am Bahnhofsgebäude, zutage gehen.
......
Caldera ist ein besuchter Hafen, es kommen zumal viele englische
Schiffe her, um Erze zu laden und Kohlen zu bringen. Mit beidem
war man unaufhörlich beschäftigt. Die Erze werden großenteils roh
von den Gruben auf der Eisenbahn hierher geschafft und so, wie sie
sind, nach England geschickt, um dort ausgebracht zu werden. Direkt
vom Bahnhof geht eine große Mole in die Bai hinaus, an welche selbst
Dreimaster anlegen können. Eine Fortsetzung der Eisenbahn fährt
die Karren bis unmittelbar ans Schiff und lässt das Erz durch die
Schächte in den Raum fallen. Andere führen es in Booten quer über
die Bai nach einem großen Hüttenwerk, das dort am südlichen Eingang
liegt und beständig mit vielen dampfenden Schornsteinen arbeitet.
Wieder andere nahmen die Kohlen in Empfang, welche die Schiffe ausluden,
und brachten sie teils in den Bahnhof für die Eisenbahn, teils in
benachbarte Lagerhäuser zum Verbrauch der Dampfschiffe, welche die
Westküste Amerikas befahren und der Pacific-Steam-Navigation-Company
gehören.
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Literatur:
• BURMEISTER, H. (1875): Die Süd-Amerikanischen Republiken Argentinien,
Chile, Paraguay und Uruguay nach dem Stande der geographischen Kenntniß
in 1875 nach Originalen und offiziellen Quellen karthographisch dargestellt
von A.Petermann.
• GILLISS, J.M. (1855): The U.S. Naval Astonomical Expedition
to the southern Hemisfere, during the years 1849-50-51-52. - Volume 1 (Chile);
Washington A.O.P. Nicholson Printer. (Sammlung W.Griem)
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