Historische Arbeiten
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Die Diamanten-Wäscherei von Kimberley
Abbildung: Bergwerk am Der Tagebau zu Kimberley,
1872.
Abbildung 346, Seite 315
Original-Größe der Abbildung: 12 cm x 10 cm
TREPTOW,
E. (1900):
Bergbau einschließlich Steinbruchbetrieb und Edelsteingewinnung. - 396
Abbildungen y 6 Anhänge; Otto Spamer Verlag, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Text im Original: p. 313 -
315
Die wichtigsten Edelsteine
Diamant.
Der Diamant verdient wegen seiner vielen hervorragenden Eigenschaften
unstreitig die erste Stelle unter den Edelsteinen, zwar sind gerade
jetzt bunte Steine von der Mode sehr bevorzugt, aber der Diamant wird
trotzdem auf die Dauer des höchsten Ranges behaupten, ist er doch bei
weitem der härteste Edelstein, ja das härteste aller bekannten
Mineralien (Härtegrad 10 der Mohs´schen Härteskala), er nimmt die
schönste Politur an, zeigt die höchsten Grade der Durchsichtigkeit, den
lebhaften Glanz, nach ihm Diamant-Glanz genannt, endlich zerstreut er
weißes Licht am stärksten in viel farbige Strahlen, es schimmert daher
im herrlichen Farbenspiel und unvergleichlichem Feuer. Dazu kommt, dass
der Diamant verhältnismäßig häufiger als die anderen Edelsteine ersten
Ranges in großen farblosen Exemplaren vom reinsten Wasser gefunden wird.
Steine von Lichter Farbe sind nicht gerade selten, es kommen gelbe
rötliche seltener solche mit einem Stich ins Grüne und blaue vor dagegen
gehören satt gefärbte und dabei tadellos durchsichtige Gesteine zu den
allergrößten Seltenheiten und werden mit den höchsten Preisen bezahlt,
bemerkenswert sind die dunkelbraun bis schwarz gefärbten, jedoch
kristallisierten Diamanten von Borneo nicht zu verwechseln mit den
gleich zu erwähnenden „carbonados“ von Bahia, sie haben geschliffen
einen fast metallischen Glanz und werden als kostbarster Trauerschmuck
hoch geschätzt. Undurchsichtige nicht Schleifwürdige Gesteine nennt man
Bord, sie bestehen gewöhnlich aus mehreren miteinander verwachsenen
Kristall-Individuen und werden zum Schleifen anderer Gesteine benutzt.
Eine besondere Abart des Diamanten sind die schwarzen „carbonados“,
poröse in der Struktur dichten Koks ähnliche Gesteine, die vorzugsweise
in Bahia, Brasilien gefunden werden. Es kommen zuweilen große Stücke vor
so wurden kürzlich ein solches von Faustgrösse und Gewicht von 3100
Karat oder etwa 630 Gramm gefunden. Die schwarzen Diamanten werden zum
Abdrehen sehr harter Gegenstände, als Schleifmittel und wie schon weiter
oben erwähnt für Tiefbohrung angewendet.
Der Diamant besteht einschließlich der schwarzen Steine aus
kristallisierten Kohlenstoff, also chemisch aus demselben nur Stoff, der
den Graphit bildet und den Hauptbestandteil unserer Kohlen ausmacht. Das
spezifische Gewicht ist 3,5 es gibt also eine ganze Anzahl schwerere
Edelsteine. Die häufigsten Kristallformen des diamanten sind das
Oktaeder und die Verwandten Gestalten, besonders häufig treten
48-Flächer auf (Abbildung 345) mit eigentümlich gerundeten Flächen. Die
Kristalle spalten sehr gut nach der nach den Oktaeder Flächen, wodurch
der Schliff große Steine erleichtert wird wie oben bereits des Näheren
ausgeführt wurde. Die der Diamanten werden fast stets als Brillanten
oder als Rosen geschliffen.
Was die Entstehungsweise des Diamanten betrifft, so nimmt man an dass er
sich aus glutflüssiger Gesteinsmasse ausgeschieden habe, diese Vermutung
stützt sich unter anderem darauf, dass in neuerer Zeit winzige Diamant
Kriställchen neben Graphit Blättchen in langsam erkaltendem Stahl
beobachtet, und das auch in vereinzelten Fällen kleine, dem Carbonat
ähnlichen Diamant Körnchen in Meteoriten gefunden wurden. Übrigens lässt
sich der Diamant bei hohen Hitzegeraden und Luftzutritt zu Kohlensäure
verbrennen. Die Diamanten kommen an allen bekannten Fundorten - mit
alleiniger Ausnahme Südafrikas wovon weiter unten ausführlich die Rede
sein wird - aus dem ursprünglichen Muttergestein ausgewittert als lose
Kristalle zusammen mit Quarzen, Eisenerzen auch mit Korund und anderen
Edelstein, zuweilen Monazit und Gold im Seifen im Seifengebirge vor. Zum
Teil sind sie eingebettet in Sandsteinartig verfestete Gesteine jedoch
auch hier auf sekundäre Lagerstätten.
Die wichtigsten dieser Fundorte liegen in Ostindien und Brasilien.
Borneo und Neu Süd-Wales in Australien haben nur geringe Mengen
geliefert in Nordamerika (im Osten in den Staaten Georgia und
Nord-Carolina, im Westen in Kalifornien und Oregon) und in Russland (in
den Goldseifen des Ural und ganz untergeordnet in Lappland) ist das
Vorkommen von Diamanten mit Bestimmtheit nachgewiesen, doch ist die Zahl
der gefundenen Steine eine sehr beschränkte. Schon im Altertum waren die
Fundorte des Diamanten in Ostindien bekannt, dieselben liegen nämlich im
östlichen Teil von Vorderindien. Außer in den Seifen Ablagerungen sollen
Diamanten auch in festen Sandstein von hohen geologischen Alter gefunden
werden. Sie sind Banaganpilly Sandsteine genannt worden von der
gleichnamigen Stadt im mittleren Flussgebiet des dem Indischen Ozean
zuströmen Ristnay. Die indischen Diamanten zeichnen sich durch das nicht
seltene Vorkommen großer Steine aus, unter denen zu gewisser
Berühmtheit gelangten Diamanten befindet sich eine sehr große Zahl
indische Steine.
Lange Zeit war Golconda der berühmte Stapelplatz im südlichen
Verbreitungsgebiete. Weiter nördlich liegt die am längsten bekannte
Gruppe von Gruben an den Flussläufen de Mayhandyan und Brammny, des
nördlichen Diamentenfeldes endlich liegt an den rechtsseitigen Zuflüssen
des Ganges-Laufs, südlich von den Städten Allahabad und den durch seine
Bronzen Berühmten Benares. In Borneo finden sich Diamanten an der
Westküste in der Nähe des Hafen Ortes Pontianak und außerdem im
südlichen Teil der Insel, jedoch hat die Produktion niemals sehr große
Bedeutung gehabt. Die brasilianischen Diamanten werden im Jahre 1728
entdeckt. Die Provinz Minas Gerais und Bahía nördlich von Rio de Janeiro
an der Ostküste gelegen, bergen die wertvollen Steine.
Merkwürdigerweise sind die brasilianischen Diamanten verhältnismäßig
klein, meistens unter einem halben Karat Größe sind äußerst selten.
Außerdem in Alluvionen soll auch in Brasilien der Diamant in anstehenden
Gesteinen, Itaculumit genannt, gefunden werden. Die Gewinnung der
Diamanten war in Brasilien lange ein Monopol der Regierung, in Minas
Gerais ist Diamantina, in Bahia Cincora. Die Diamanten Ablagerung von
Neu-Süd-Wales wurden um 1860 entdeckt seitdem hat sich die Zahl der
Fundorte vermehrt, jedoch ist die Menge der gefundenen Steine gering und
auch hier sind große Steine selten.
Die Ausbeutung der Diamentenseifen, welche man Diamanten Wäscherei
nennt, ist eine verhältnismäßig einfache Arbeit: Dass Diamant-haltige
Erdreich wird durch einfaches Sieben von den großen Geröllen und durch
reichliches waschen im Wasser von dem feinen und Sande befreit. Die so
gereinigte Masse wird auf Tischchen ausgebreitet und ausgelesen, wobei
dem geübten Auge der Diamanten-Gräber nicht leicht ein Steinchen
entgeht. Es ist wohl selbstverständlich, dass die Arbeiter sorgfältig
und streng überwacht, ja zum Teil völlig gesondert von der übrigen
Bevölkerung gehalten werden. Dennoch blüht unter Anwendung der
raffiniertesten Mittel der Diamanten Diebstahl in allen Gruben
Distrikten.
Hier weiter im Text von Treptow, 1900
Diamanten und die Lagerstätte von Kimberley
Diamant als Mineral (Simonin, 1869)
Diamanten Seifen (Simonin, 1869)
●
Diamantenwäsche in Kimberley (Treptow, 1900)
●
Text: Diamanten (Treptow, 1900; p. 313)
Tagebau Kimberley (Treptow, 1900)
Diamanten Kimberley (Treptow)
Geologisches Profil von Treptow, 1900
Text: Diamanten Kimberley (Treptow, 1900)
Die berühmtesten Diamanten (Treptow, 1900)
Bild des Cullinan Diamant (Walther, 1908)
Kimberley-Mine (Walther, 1908)
48-Flächner - Häufige Kristallformen bei Diamanten
TREPTOW,
E. (1900)
Geschichte der Geowissenschaften
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Südamerika und Amerika
Atacama, Chañarcillo (Tornero,
1872)
Mehr Südamerika ...
Europa
Rammelsberg, Übertage (Simonin)
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Asien
Graphit Mine Sibirien (Simonin)
Eisen Nischni Tagil (Treptow 1900)
Afrika
Mine Witwatersrand (Treptow, 1900)
►
Diamantenwäsche (Treptow, 1900)
Tagebau Kimberley (Treptow, 1900)
Diamanten Kimberley (Treptow)
Kimberley Mine (Walther, 1908)
Diamanten Seifen (Simonin, 1869)
Aufbereitung Consolidated (Treptow, 1900)
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Seifenlagerstätte, Australien (Simonin, 1869)
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E. (1900)
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