Historische Arbeiten
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Richard Beck, 1909 Publiziert eine Abbildung die die Auslenkung unter Zertrümmerung eines Ganges beschreibt
Originaltext von Beck in deutsch:
Richard Beck
(1909):
Die Erscheinung kann sich auch in der Weise vollziehen, dass der
heransetzende Gang sich zertrümert, nur einzelne Trümer durch den
anderen sich hindurchziehen, und jenseits erst allmählich aus diesen der
Gang wieder zur alten Mächtigkeit heranwächst. Diese Zertrümerung findet
wohl auch nur an einer Seite statt, auf der anderen aber zeigt sich der
Gang zunächst nur als ein einziges, schwaches Trum, wie in dem in Fig.
84 dargestellten Beispiel von Andreasberg nach Zimmermann.
Die Auslenkung erfolgt hier nicht an einem Erzgang, sondern an einem
sog. Geschiebe, einer mit zerdrücktem Nebengestein erfüllten, von vielen
Gleitflächen durchzogenen Kluft. Zuweilen findet ein Gang bei seinem
Herantreten an einen anderen unter starker Zertrümerung überhaupt seine
Endschaft, wie das auf Fig. 85 dargestellte von G. A. v. Weissenbach
überlieferte Beispiel beweist. Hier setzt der Frisch Glück Stehende auf
der Grube Alte Hoffnung Gottes bei Kleinvoigtsberg am Peter Stehenden
ab.
Die Ursachen der Ablenkung jüngerer Gänge an älteren schon vor der
Erreichung des eigentlichen älteren Gangkörpers sind in dem
Vorhandensein von zahlreichen, der älteren Gangspalte annähernd
parallelen, dicht hintereinander folgenden, vielleicht kaum
wahrnehmbaren Gleitflächen zu suchen. An diesen und an der Hauptspalte
selbst haben die zur Aufspaltung der jüngeren Gangkluft drängenden
Spannungsverhältnisse eine Auslösung oder völlige Richtungsveränderung
erleiden müssen. Die Richtung des geringsten Widerstandes im Gestein
zeichnet der Spalte den Weg vor.
Häufiger noch als an anderen Gängen werden Erzgänge an sogenannten
Ruscheln abgelenkt. Darunter versteht man zunächst im Harz Systeme
paralleler, enge einander benachbarter Überschiebungs-Klüfte, die mit
völlig zerdrücktem und ausgewälztem Nebengestein, sog.
„Gangtonschiefer“, seltener auch mit festen Fragmenten von Grauwacke
erfüllt sind. Mitunter haben bergmännische Aufschlüsse die Struktur
solcher Ruscheln bloßgelegt. Als man z. B. die Faule Ruschei bei
Clausthal mit einem Querschlag vom Kaiser Wilhelm Schacht II aus
durchfuhr, zeigten sich innerhalb derselben sehr deutlich zahllose
Falten und Fältchen und viele Überschiebungsklüfte (1).
Ähnlich beschaffen ist die „Lettenkluft“ bei Pfibram, ebenfalls eine
Überschiebungszone, an der viele Gänge abgelenkt werden, und der „Bär
Flache“ auf der Grube Himmelsfürst bei Brand, ein stark verruschelter,
tauber Gang, an dem zahlreiche dortige Gänge ihre Endschaft nehmen. [Weiter
im Text]
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W. Griem, 2019); Von: Richard Beck - Abbildung 84, 85, Seite 195. Original Maße der Abbildung: 6 cm x 5 cm.
Beck, Richard (1909): Lehre von den Erzlagerstätten. - 2 Bände; Band 1:
540 Seiten, 250 Abbildungen, 1 Karte; Band 2: 542 Seiten, 318
Abbildungen; Verlag Gebrüder Bornträger,
Berlin
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
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