Historische Arbeiten
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Informationen
Karl von Fritsch (1888): veröffentlichte eine Zeichnung einer
Familie "basaltischer" Gänge und beschreibt ihre Zusammensetzung. Heute
sollte natürlich Mikro-Gabbro benutzt werden, andere Autoren dieser Zeit
taten dies auch (Gänge gehören zu den Intrusiv-Gesteinen und hier
sollten auch Benennungen nach Intrusivgesteinen vorgenommen werden).
Foto oben:
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W. Griem, 2019);
Fritsch, K. (1888) - Abbildung 29 Seite 84; Original-Größe 10 X 5 cm.
Titel: Zahlreiche, meist basaltische Gesteinsgänge von 10 bis 150 cm
Mächtigkeit. Die wenigen stärkeren Gänge gehören saureren Gesteinen an.
Umwallung der Caldera de Taburiente auf Palma , beim Roque de los Muchachos.
Fritsch, K. (1888): Allgemeine Geologie. - 500 Seiten 102 Abbildungen, Verlag J. Engelhorn Stuttgart. [Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Original Text von
Fritsch, 1888 p. 83
Gänge
Gänge sind Einzelmassen, welche Klüfte und Spalten anderer
Gesteinskörper ausfüllen. Da die meisten Spalten und Klüfte quer durch
die Gesteinskörper sich bilden und zu den Oberflächen derselben nahezu
senkrecht stehen, zeigen die Gänge in der Regel beträchtliche
Längsausdehnung und erhebliches Eindringen in die Tiefe, bleiben aber
verhältnismäßig schmal.
Dieses geringste Maß bestimmt statt der oft unbekannt bleibenden
Vertikaldimension die „Mächtigkeit“ eines Ganges. In der Regel
erscheinen die Gänge als tafelförmige aufrechte Gebirgsglieder, welche
die Schichten, Ströme und Stöcke, auch wohl andere Gänge „durchsetzen“.
In einzelnen Fällen folgen Gänge auf größere oder kleinere Strecken den
Schichtungsklüften, oder den entsprechenden Fugen zwischen Strömen oder
Stöcken. In solchem Falle reden wir von Injektionen *)
(liegenden oder eingelagerten Gängen), und können unter Umständen Mühe
haben, solche von Schichten oder von Stöcken zu unterscheiden.
Wie sich offene Spalten oft verzweigen, verästeln und gegenseitig
durchsetzen oder durchkreuzen, so kommt das auch bei Gängen vor, für
welche Erscheinungen die Bergmannssprache eine Reihe von besonderen
Bezeichnungen hat. Hier mag nur daran erinnert werden, dass; ein
kleinerer und schmaler Gangteil Trum (Plural Trümer)
genannt wird, dass manche der dünnsten Gänge Adern heißen.
Stockwerke:
„Stockwerke“ „sind ganze mehr oder weniger weit erstreckte
Stücke Gebirge, die von einer fast unzähligen Menge ganz schwacher
kleiner Gänge meist nach allen Richtungen durchzogen sind oder
durchschwärmt werden“ (Werner).
Während Schichten, Stöcke und Ströme übereinander (zuweilen, bei
sogenannten Anlagerungen, neben einander) liegen, derart, dass sich nur
selten eine Injektion dazwischen vorfindet, sind die Gänge für
gewöhnlich voneinander räumlich getrennt; nur bisweilen stehen sie mit
anderen Gängen in Berührung, denen sie häufig nur auf kleinere Strecken
sich anschließen.
Man nennt das Zusammenfügen getrennter Gänge das Anscharen derselben.
Liegen bei der Anscharung ungleich mächtige Gänge nebeneinander, so sagt
man, dass der stärkere den schwächeren schleppe. Bisweilen kommt auch
eine Durchdringung von Gängen vor, so dass der eine ganz oder teilweise
von dem andern umschlossen ist. Da sehr oft die Massenteile, mit denen
der Gang sein Nebengestein berührt: „die Saalbänder“,
anders beschaffen sind als das Innere des Ganges, so ist es zuweilen
schwer, darüber klar zu werden, ob eine Durchdringung zweier Gänge
wirklich stattgefunden hat, oder ob nur eine besonders starke
Differenzierung von Gangkern und Saalbändern eingetreten ist.
Gänge enthalten oft, und zwar besonders häufig nahe ihren Begrenzungen,
Fragmente des Nebengesteines, welche mehr oder minder fest mit der
Gangmasse verwachsen sind.
Oft sind Gänge vom Nebengestein durch Gangklüfte getrennt, doch kommen
zahlreiche Fälle innigster Verwachsung an den Grenzen vor, so dass
zuweilen Handstücke geschlagen und formatisiert werden können, welche
Gangmasse und Nebengestein zeigen.
---
*) Zu den Injektionen würden auch die mehr stockförmigen Massen zu
zählen sein, welche Gilbert in seiner Geology of the Henry Mountains U.
S. Geogr. and Geol. Survey 1877 „Laccolites“ nennt (cf. Geikie, Textbook
of Geology S. 546), wenn die betr. Stöcke wirklich jünger als ihr
Hangendes sein sollten.
Fig. 30: Zwei Doleritische Gänge durch zersetzten Basalt bei Agaete, Canaria - Hier in gross
Fig. 32: Doleritgang mit kleiner Injektion in Basalttuff bei Agaete, Canaria
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Gänge, Raumlage (Groddeck, 1879)
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Gänge und Salband (Kayser, 1912)
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