Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Vulkan
Foto/Scan - Digital Bearbeitet: (W.Griem, 2007, 2019); De: E. A Roßmäßler - "Ideeller Durchschnitt eines Stückes der Erdrinde; Abbildung 29, Seite 125. Originalgröße der Abbildung: 11 cm X 4 cm.
Roßmäßler, E.A. (1863): Die Geschichte der Erde. -
408, 87 Abbildungen; Verlag Leuckart, Breslau.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Vulkan ein Google Earth, kmz:
Ätna
Vesuv
Mount St. Helen
Roßmäßler (1863) veröffentlichte 1863 einen Ideelles Profil durch
die Erdrinde. Mit einem Vulkan, welche durch das glutflüssige Erdinnere
gespeist wird. Der Vulkan befindet sich an der Grenze zum Ozean.
Roßmäßler diskutiert ausführlich den Vulkanismus, obwohl er eher der
neptunistischen Linie angehörte werden die Vulkane sehr umfangreich
dargestellt. Auch wird recht umfangreich die Idee des "Zentral-Feuers"
erwähnt.
Es wurde die Krustendicke aus 200 Meilen geschätzt, also etwa 320
Kilometer, etwas zu dick wie wir heute wissen. Das Zentralfeuer wurde
als ewige Energiequelle betrachtet, und zeigte deutlich ein Dilemma:
Warum war die Erde noch nicht völlig erkaltet. Einige Jahre später
(1898) wurde diese Energie in Form von Radioaktivität gefunden.
Original Text von Roßmäßler, 1863: Vulkane
und Vulkanismus
p. 122
Eine treffende Vergleichung nennt die etwa 225 noch tätigen
Vulkane der Erde „die Sicherheits-Ventile" derselben. Der
Urheber dieser sehr bezeichnen Benennung, Alexander v. Humboldt, erklärt
den Vulkanismus als den Inbegriff der Gegenwirkungen (Reaktionen) des
Inneren unseres Planeten gegen dessen Rinde und Oberfläche.
Beide Bezeichnungen beruhen auf der anderweiten Annahme, daß alle noch
tätigen Vulkane die Ausgänge von Kanälen sind, welche eine Verbindung
der Oberfläche mit dem Innern der Erde unterhalten.
Diese Auffassung beruht auf der anderweiten Annahmen eines
schmelz- flüssigen Zustandes des Erdinneren, des sogenannten
Zentralfeuers. Es gibt jetzt nur noch wenige
Naturforscher, welche das Zentralfeuer in Abrede stellen und
sich bemühen, mit einer weit schwieriger zu begründenden Auffassung den
Herd der Vulkane in geringe Tiefe unter die Erdoberfläche zu versetzen,
oder die Feuererscheinungen des Vulkanismus von anderen Kräften
herzuleiten.
Schon der Gedanke, daß alles, was da lebt, auf dem Mantel eines nie
verlöschenden Feuerherdes wandelt, ist geeignet, den Unkundigen zu
erschrecken und zu Einwendungen gegen das Zentralfeuer zu bestimmen.
„Man fühlt ja nicht, daß der Boden unter unseren Füßen warm wäre!"
Das vermeintliche Berechtigte zu dieser letzteren Bemerkung scheint
sogar zu gewinnen, wenn man die Angaben der Wissenschaft über das
Maaß-Verhältnis der erstarrten Erdrinde zu dem noch feuerflüssigen
Erdinnern erfährt. Diese Angaben schwanken allerdings nicht
unbeträchtlich, zwischen 50 bis 200 Meilen vom Erdhalbmesser.
Bekanntlich beträgt dieser 860 Meilen. Folglich würde nach jenen
verschiedenen Annahmen die starre Erdrinde nur ein Siebzehnteil bis etwa
ein Viertel des Erbhalbmessers betragen, oder um uns das Verhältnis
durch eine Vergleichung anschaulicher zu machen, die feste Erdrinde
würde sich zu dem feuerflüssigen Innern verhalten, etwa wie die Schale
einer dünnschaligen Zitronen zu deren Fleisch, oder wie das Fleisch
einer Melone zu deren Kernhause. Es gilt aber als wahrscheinlicher, daß
die Annahme von nur etwa 50 Meilen die richtigere sei. Für diese Ansicht
spricht unter anderem die Er Wägung, welche sich schon der Schätzer von
200 Meilen, der Engländer Hopkins, selbst vorhält, es sei schwer zu
glauben, daß ein enger Kanal von der ungeheuren Länge von 200
Meilen sich immer sollte offen erhalten können.
Einen anderen Beweisgrund gegen die Annahme von 200 Meilen Dicke
der Erdrinde sucht man in den so genannten Vulkan
reihen. An mehreren Stellen der Erdoberfläche finden sich
nämlich mehr oder weniger beträchtliche Mengen tätiger Vulkane deutlich
in Reihen geordnet, was darauf zu deuten scheint, daß diese
Reihenvulkane unter sich in irgendeiner gegenseitigen Beziehung stehen.
So liegen z. B. längs der Küste von Chile 24 Vulkane,
von denen 13 noch tätig sind, und an der Westküste des ganzen
amerikanischen Kontinents zu 5 Längsgruppen verbunden, zusammen 91
Vulkane, und darunter 48 tätige. Erinnern wir uns jetzt an das, was wir
auf Seite 30 von der wirklichen Höhe der Kontinente und Inseln (nach
Hinwegdenkung des Meeres) erfahren haben, so müssen wir jetzt den
schmalen Streifen Festland von Nordamerika, der besonders reich an
Vulkanen ist, als einen Gebirgskamm betrachten, der himmelhoch aus dem
Meeresgründe aufsteigt. Er ist seit unbestimmbar weit zurückliegenden
Zeiten entweder auf einmal oder wahrscheinlicher nach und nach durch den
Vulkanismus des Erdinnern emporgeschoben worden, wobei für ewige Zeiten,
wenigstens bis jetzt, am Westrande jener aus ihrer früheren Lage
losgerissene Schollen viele Feuerschlünde offen geblieben sind.
Was liegt nun wohl näher (die Existenz des Zentralfeuers vorausgesetzt)
als die Vermutung, daß diesen Vulkanreihen tiefe Spalten auf der inneren
Seite der Erdrinde entsprechen? Wäre nun die Erdrinde 200 Meilen dick,
so wären die Spalten, die meist weniger betragen, kaum Spalten zu
nennen; denn in der Regel sind Spalten länger als tief. In den
zolldicken Dielen unserer Zimmer bilden sich nicht zolllange, sondern
viel längere Riffe und Spalten. Ursprünglich mochten diese Spalten die
ganze Erdrinde bis herauf an die Oberfläche aufgerissen haben, wofür
auch der Umstand spricht, daß oft in der ganzen Linie der Vulkanreihen
sich eine Bergkette, welche dabei aufgetürmt wurde findet. Der Spalt
schloss sich aber wieder und ließ eben nur die Kanäle der Vulkane offen.
Demnach scheinen die Vulkanreihen durch Furchungen oder Spalten aus der
Innenseite der Erdrinde bedingt. Dafür spricht auch die Erscheinung, daß
auf dem Punkte, wo sich solche Vulkanreihen durchschneiden, immer eine
Anhäufung von Vulkanen zu finden ist, was sich von selbst erklärt.
Bevor wir auf die hauptsächliche Aufgabe dieses Abschnitts, auf die
vulkanischen Aufschüttungen und Erhebungen des Erdbodens und dadurch
noch jetzt stattfindende Umgestaltungen der Erdoberfläche übergehen,
haben wir von dem Vulkanismus eine möglichst umfassende Anschauung zu
gewinnen. Es ist dies umso unerläßlicher, weil er entschieden den
allergrößten Einfluß auf die Gestaltung der Erdoberfläche von jeher
ausgeübt hat und noch immer ausübt.
Wir kehren zunächst noch einen Augenblick zu den Vulkanreihen zurück,
die wir also wahrscheinlich als die von tiefen Furchen auf der
Innenseite der Erdrinde ausgehenden Feueradern ansehen dürfen.
Obenstehende Fig. 29 gibt uns eine Veranschaulichung davon, wobei es
wohl kaum nötig sein wird, das Widernatürliche in den
Größenverhältnissen derselben zu entschuldigen; denn im richtigen
Größenverhältnis gezeichnet würde z. B. der Vulkan v im Vergleich zu ab,
dem Durchmesser der Erdrinde, kaum darstellbar gewesen sein, so winzig
klein würde er dann haben sein müssen. Das Bild, welches natürlich nur
ein nach wissenschaftlicher Auffassung erdachtes (ein Schema) ist, zeigt
in a c e f ein Stück der Erdoberfläche, auf welcher in der gekrümmten
Linie v v eine Vulkanen- reihe verläuft, abcd zeigt den senkrechten
Durchschnitt des Stückes Erdrinde, auf welchem die Vulkanreihe liegt.
Wir unterscheiden daran die im Verhältnis zu den Plutonischen oder
Massengesteinen (pl.) sehr unbedeutenden oben auf liegenden neptunischen
oder Schichtengesteine (n). Der gedachte senkrechte Durchschnitt geht
rechtwinklig durch den Spalt der Erdrinde, welchen wir als die
bedingende Ursache der Vulkanreihe betrachten, und ist gerade durch den
Kanal K und den Berg eines Vulkanes v gegangen. Die punktierte Linie ss,
welche mit der Linie der Vulkanreihe parallel läuft, deutet den Verlauf
des Spaltes an der Unterseite der Erdrinde an. Unter h endlich haben wir
uns den Herd des Zentralfeuers zu denken, aber, natürlich nicht als
Flammenofen, sondern als schmelzende Masse in einem Schmelztiegel.
Um sich von dem Grade der noch bestehenden Wirksamkeit des Vulkanismus
eine richtige Vorstellung zu machen, müssen wir uns erinnern daß es
mehrere Vulkanreihen von ungeheurer Ausdehnung gibt. Von diesen ist die
mächtigste der Vulkangürtel, welcher, ohne ein großes Festland zu
berühren, den großen Ozean durchzieht. Nehmen wir einen Erdglobus oder
die Planigloben zur Hand, so finden wir den Anfang dieser ungeheuren
Vulkanreihe, die sich vielmehr aus drei in einem Punkt
zusammentreffenden Reihen bildet, auf der nördlichen der beiden großen
Inseln, welche Neuseeland bilden, also östlich von Neuholland ungefähr
unter 175° W. L. von Paris und 40° S. Br. Die Reihe dehnt sich,
allerdings mit großen Unterbrechungen, in einem gegen Nordwest auswärts
gekrümmten Bogen bis in die Nordwestspitze von Neu-Guinea, zwischen
welcher und der Insel Celebes der erwähnte Vereinigungspunkt mit den
beiden anderen Reihen liegt. Man nennt diese Vulkanreihe den
australischen Vulkangürtel. Der Vereinigungspunkt ist ein großes etwa
acht Grade in's Geviert einnehmendes Gebiet, in dessen Mittelpunkte die
Inseln Ceram und Amboina liegen mit ungefähr 6 tätigen großen Vulkanen.
Von hier setzt sich der einwärts, d. h. seine Öffnung nach Norden
richtende Bogen des zweiten Vulkangürtels, in Anfangs rein westlicher,
dann nördlicher Richtung, durch die Sunda-Inseln bis zu der Insel
Narcondam im Bengalischen Meerbusen fort, und gewinnt seine größte
vulkanische Tätigkeit auf der Insel Java (neuerdings oft Djava
geschrieben), welche überhaupt auf der ganzen Erde der Punkt der größten
Machtentwicklung des Vulkanismus ist; denn die nur 136 geogr. Meilen
lange Insel hat über 45 Vulkane und darunter 23 noch tätige.
Die dritte Vulkanreihe wendet sich von dem bezeichneten Vereinigungs-
Punkte zunächst eine weite Strecke lang rein nördlich, dann nordöstlich
durch die Philippinen, die japanischen Inseln, die Kurilen bis an das
nördliche Ende der Halbinsel Kamtschatka, an deren Ostküste eine dichte
Reihe von 21 tätigen Vulkanen diesen ungeheuren Gürtel endet.
Gewöhnlich faßt man die zweite und dritte Vulkanreihe unter dem Namen
des Ostasiatischen Gürtels zusammen, der dann dem Buchstaben S ähnelt.
In diesen Reihen, die wir also in einem gemeinsamen Mittelpunkte
verknüpft fanden, liegen weit über 100 tätige Vulkane und eine
bedeutende Anzahl jetzt erloschener.
Wenn diese reihenweise Anordnung der Vulkane auf eine gemeinsame
Abstammung zu deuten scheinen, so ist gleichwohl mit Humboldt als auf
eine bedeutsame Erscheinung darauf aufmerksam zu machen, daß in dem
amerikanischen Vulkanreiche keiner der sechs Vulkane in der
Beschaffenheit seines Gesteins seinen Nachbarn gleicht.
Es muß uns auffallen, daß diese ungeheuren Vulkanreihen in der
Hauptsache längs der Küste von Neuholland und Asien verlaufen, wie es
auch mit der von Amerika der Fall ist. Erinnern wir uns nun, daß es nur
sehr wenige Vulkane tief im Innern irgendeines Festlandes gibt, so
können wir auch hierin eine Bestätigung der zuerst von Leopold von Buch
aufgestellten Spalt-Theorie finden. Unsere heutigen Festländer wurden,
gleichviel ob gleichzeitig oder nach einander, ein jedes als mächtiges
Ganzes emporgehoben und indem das nicht ohne eine nach der einen Seite
gerichteten Neigung der ungeheuren Scholle geschehen konnte, so mußte
auf der entgegengesetzten Seite der Spalt mehr klaffen und Gelegenheit
zu bleibenden Vulkanen bieten. Wir finden das durch die Profilansicht
von Südamerika bestätigt, welches sich von West, wo die Vulkanreihen
liegen, nach Ost neigt. (S. Fig. 7 auf S. 38). Auffallend ist es, daß
gerade Asien, das größte Festland, eine Ausnahme macht, wo tief im
Innern von China einige tätige Vulkane bestehen sollen. Sonst sind die
im Innern der Festländer liegenden Vulkane fast sämtlich erloschen und
haben sogar diese Namen nicht mehr behalten.
Ich schalte hier ein, daß der Begriff „erloschen" ein sehr
trügerischer ist. Als im Jahre 79 n. Chr. der Vesuv Herculanum
und Pompeji verschüttete, hatte er seit Menschengedenken für erloschen
gegolten. Sein vollkommen geschloffener Krater war mit friedlichen
Weinreben ausgekleidet und Spartakus konnte während des Sklavenkrieges
ein Heer von 10,000 Mann darin lagern. Seit jenem furchtbaren Erwachen
des für tot gehaltenen Schläfers trat für diesen mit dem Anfänge des 14.
Jahrhunderts abermals eine beinahe dreihundertjährige Ruhe ein, bis im
Jahre 1631 und seitdem ohne Aufhören, wenn auch nur unter einzelnen
Ausbrüchen, seine Tätigkeit wieder erwachte.
Diese Erscheinung, welcher sich zu gleichem Ergebnis weiter unten noch
andere verwandte anreihen werden, scheint auf dem unterirdischem
Zusammenhang der Vulkane zu beruhen, selbst wenn dieselben unter
einander nicht nahe Nachbarn sind. Es ist mehrfach zwischen zwei
Vulkanen die Beobachtung gemacht worden, daß sie sich in ihrer Tätigkeit
gewissermaßen einander ablösen. Wenn der eine im Gange ist, ruht der
andere und umgekehrt. Hier bleibt der kommenden Zeit noch ein weites
Feld zu Beobachtungen übrig. Wahrscheinlich haben viele Vulkane auf
diese Weise ihren Kameraden und Gehilfen, worüber sich vielleicht
dadurch Aufschluss erlangen läßt, daß man das Beginnen und Aufhören der
Ruheperioden aufmerkt und von verschiedenen mit einander vergleicht. Es
kann mit dem Vulkanismus nicht anders wie mit den Freiheitsbestrebungen
sein. Hier unterdrückt sucht sich die nie sterbende Kraft dort einen
neuen Durchbruch. Ich überlasse es meinen Lesern, sich den gewiß ganz
begründeten Vergleich weiter auszuführen oder nicht. Sie werden an
dieser Stelle das Treffende tief begreifen, was in der Bezeichnung der
Vulkane als Sicherheitsventile der Erde liegt.
Ich habe mich bisher immer des fremden Wortes Vulkan
bedient, während wir doch die deutsche Bezeichnung
feuerspeiender Berg haben. Allein da sich der Vulkanismus nicht
bloß durch Feuererscheinungen kund gibt, sondern wir auch Schlammvulkane
und andere haben, so wollen wir das fremde Wort beibehalten und wenn wir
es ohne Beisatz anwenden, darunter stets feuerspeiende verstehen, die
übrigen aber durch eine enger begrenzende Verbindung, wie z. B.
Schlammvulkane, bezeichnen.
Betrachten wir nun die gestaltliche Bildung der Vulkane im engeren
Sinne, so unterscheiden sich hierin die kleinen von den großen durch ein
erhebliches Kennzeichen. Die kleinen sind meist nichts weiter als
kegelförmige Anhäufungen von Auswurfsmassen, ohne daß man an ihrem Fuße
eine Beteiligung der durchbrochenen Felsschichten an der Bergbildung
bemerkt; sie gleichen also in ihrer Entstehung und Gestalt einem
Maulwurfshaufen.
Die großen Vulkane dagegen zeigen fast immer gewissermaßen einen Fuß,
der nicht allein durch das Aufschütten der Auswurfsmassen, sondern zum
Teil aus den emporgerichteten Schollen der durchbrochenen obersten
Schichten der Erdrinde besteht. Diese Schichten sind allerdings in den
meisten Fällen ebenfalls vulkanischen Ursprungs, aber, wie wir bald
sehen werden, in ihre gegenwärtige Lage nicht durch einfache
Aufschüttung gelangt. Auf diesem Fuße, und zwar meistens aus einer
muldenförmigen Einsenkung seines stumpfen Gipfels, erhob sich dann der
eigentliche Vulkan.
Diese zwei Teile eines großen Vulkans nennt man den Erhebungskegel und
den Auswurfskegel oder Eruptionskegel.
Die Felsmasse, aus welcher der Erhebungskegel besteht, ist fast immer
ebenfalls das Erzeugniß der vulkanischen Tätigkeit, wenn auch nicht
eruptive Masse des Eruptionskegels, unter welchem Namen wir hie die
vulkanische Asche, Tuff, vulkanische Schlacken, Sand und Lava verstehen.
Auch sind die Erhebungskegel nicht immer, wahrscheinlich sogar nur sehr
selten, beim Beginn der vulkanischen Tätigkeit an dem betreffenden Orte
gebildet worden, wie man anzunehmen geneigt ist. Vielmehr sind sie erst
nach und nach bei fortgesetzten Ausbrüchen, wodurch der Auswurfskegel
gebildet wurde, emporgehoben worden. Die Masse der Erhebungskegel
besteht aus alten Laven, Basalten und porphyrartigen Gesteinen,
namentlich dem sogenannten Leucitophyr, so genannt wegen zahlreicher
Leucit- Kristalle, welche die Masse umschließt.
Die Masse dieser Gesteine stieg bei dem Beginn -der vulkanischen
Tätigkeit an einem gegeben Orte aus dem weit geöffnetem Schlunde empor
und breitete sich in großer Mächtigkeit in ruhigem Flusse horizontal
aus, was ein langsames Erkalten und Erstarren derselben und dadurch ein
regelmäßiges Auskristallisieren einzelner ihrer Bestandteile gestattete;
während letzteres und ein langsames Erkalten durch die schnellere
Bewegung der aus dem Eruptionskegel hervortretenden Lava auf einer mehr
geneigten Ebene verhindert wird.
Später wurden diese ersten Erzeugnisse des Vulkanismus mehr und mehr
gehoben und so der Erhebungskegel aufgerichtet, auf dessen Spitze sich
der Erhebungskrater bildete, aus welchem der Auswurfskegel mit dem
Auswurfskrater (Eruptionskrater) emporstieg.
Es kommen jedoch auch, wie sich das leicht vermuten läßt, außerhalb des
Erhebungskegels, wie wir ihn jetzt aufgefasst haben, zuweilen noch
andere erhabene Wälle vor, welche nicht aus vulkanischen Gesteinen,
sondern aus solchen Gebirgsarten bestehen, wie sie zur Zeit des ersten
Aufstoßens der unterirdischen Gewalt an der betreffenden Stelle die
oberste Schicht der Erdrinde bildeten. So finden sich rings um den
Erhebungskrater von Roccamonfina bei Neapel, die Schichten des
Apenninenkalkes wallartig aufgerichtet.
Wie Ausbruchkegel ohne Erhebungskegel, so gibt es auch letztere ohne
erstere. Sie erklären sich leicht dadurch, daß in ihnen nach der
Bildung, des Erhebungskegels die vulkanische Tätigkeit erloschen, oder
vielmehr gar nicht bis zu den eigentlichen Ausbrüchen gediehen ist, so
daß sich kein Ausbruchkegel bilden konnte.
[Hier
weiter im Text von Rossmässler]
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Allgemeine Geologie
Vulkane:
Vulkan, Profil (Hartmann, 1843)
Kanäle eines Vulkanes (Beudant, 1844)
Vulkane, Kristallisation, Lava (Beche, 1852)
Vulkan, Profil (Ludwig, 1861)
Profil Vesuv
(Roßmäßler, 1863)
►
Profil eines Vulkanes
(Roßmäßler, 1863)
Profil Vulkanes mit Basalt (Vogt, 1866)
Erloschene Vulkane (Siegmund, 1877)
Text: Die Vulkane (Siegmund, 1877)
Karte der Vulkane der Erde (Neumayr, 1897)
Text: Vulkangebiete
Inventar Vulkane (Neumayr, 1897)
Vulkan (Lippert, 1878)
Modell eine Vulkanes (Neumayr, 1897)
Reale Vulkane:
Vulkan Jorullo (Beudant, 1844)
Bildung Vulkaninsel
(Burmeister, 1851)
Submarine Vulkan (Beche, 1852)
Antujo in Chile (Ludwig, 1861
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E. A.
Roßmäßler 1863
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