Geschichte der Geowissenschaften

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Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W. Griem, 2007); Beche, H. (1852) - Abbildung 117, Beschreibung Seite  306: Vulkan mit Lava-Fluss

De la Beche, H. (1852): Der geologische Beobachter. Ins deutsche übersetzt von Carl Hartmann; - 657 Seiten, 304 Abbildungen in 47 Tafeln; Verlag B.F. Voigt,  Weimar.
[Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der Schärfe wurden bei der Bild­bearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur OCR vorbereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teilweise angepasst, es wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).

Informationen

Beche (1852) veröffentlichte eine Zeichnung eines Lava-Flusses, mit einem aktiven Vulkan im Hintergrund. Er beschreibt die Dynamik der zähflüssigen Lavamassen, ihre Abkühlungserscheinungen und die Kristallbildungen.

Original Text in Deutsch: [Seite 306 - 307]

Da die Lava, wie alle Gesteine, ein schlechter Wärmeleiter ist, so bedeckt sie sich, wenn sie nach dem Ausbruche einer verhältnismäßig geringen Temperatur unterworfen ist, bald mit einer festen Rinde. Beim Weiterfliessen muss diese notwendig von der darunter befindlichen zähen Masse durchbrochen werden, und sie wird dadurch, sowie von dem Durchdringen der Dämpfe und Gase, schlackig und blasig. Daher ist denn die Oberfläche der Lavenströme gewöhnlich rau, wie die Ansicht des Vesuvs, Fig. 117,   307 zeigt.
Die zähe Lava bewegt sich unter der festen Decke, wie in einer Röhre, aus welcher sie von Zeit zu Zeit ausbricht, wenn die Rinde nicht mehr widerstehen kann. Auf diese Weise kann auch ein Lavenstrom einen Abhang aufwärts geführt werden. Da ein steiler Abfallswinkel der langsamen Abkühlung nicht günstig ist, so findet man kristallinische Lava nur da, wo sie unter einem geringen Winkel strömt. Das äußere Ansehen der Lavenströme hängt, bei übrigens gleichen Umständen, von der Steilheit des Abhanges ab. — Finden sich kristallinische Mineralien in der Lava, so ist dies nicht immer die Folge, dass sich deren Teilchen von den übrigen Bestandteilen erst während ihres geschmolzenen Zustandes ausgeschieden haben. Zuweilen scheinen sie schon vor dem Ausbruche gebildet worden zu sein.
Am Vesuv brach im April 1822 aus einem kleinen Kegel ein Lavenstrom, in dem eine Menge kleiner Leucit-Kristalle eingesprengt vorkom­men, deren verhältnismäßige Strengflüssigkeit sie mitten in der flüssigen Masse erhalten hatte. Es kann auch die Lava zum Teil aus geschmolzenen Gesteinen bestehen, die eingesprengte Kristalle enthalten, welche der Temperatur der geschmolzenen Masse widerstehen und die dann wiederum in der sonst vielleicht nicht kristallinischen Lava vorkommen.