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Geschichte der Geowissenschaften

Naumann, C. (1850): Entstehung des Landes

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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Costa de Beche

Costa (De La Beche, 1852): Man kann gut die von Naumann erwähnten senkrechten Klüfte erkennen


Beudant, 1844: Serapistempel

Beudant, 1844: Serapis Tempel - ein Beispiel von vertikalen Krusten-Bewegungen.
[Abbildung in groß: Serapis Tempel und Tektonik (Beudant, 1844)]


"Das gegenwärtige Land überhaupt ist in früheren geologischen Perioden größtenteils Meeresgrund gewesen..."

Einige Bemerkungen:

a) Das gegenwärtige Land überhaupt ist in früheren geologischen Perioden größtenteils Meeresgrund gewesen:
Das Auffinden von Fossilien in fast allen Teilen der Kontinente und aus fast allen Perioden

b) Tektonische Hebungen und Senkungen der Kontinentalmassen sind augenscheinlich.

c) "Es ist möglich, dass die Oberfläche der Erdveste einstmals in ihrer ganzen Ausdehnung gleichmäßig von den Gewässern des Ozeans überflutet war":
Man glaubte, was logisch für 1850 nachvollziehbar ist, das anfangs die Erde vollständig überflutet gewesen sein musste.

d) Es gab vertikale Hebungen und Senkungen um die Kontinente oder die Meere zu Bilden.

e) An den Grenzen zwischen Kontinent und Meer müssten vertikale Bruchzonen erkennbar sein

f) Es wird durchaus der Widerspruch der Hebungserscheinungen in einer sich schrumpfenden Erde erkannt.
"Doch glauben wir nicht, dass die säkulare Abkühlung allein, namentlich in den späteren Stadien der Ausbildung unserer Erdkruste, hinreichend gewesen sei, um eine so bedeutende Kapazitäts-Verminderung derselben hervorzubringen....".

g) Es werden aber schon horizontale Kräfte angenommen.

h) Auch werden durch die postulierten  Vertikalbewegungen die Verteilung zwischen Meer und Landmasse verändert..

i) Vulkane werden als neue geologische Erscheinung Angesprochen da nur eine starre Außen -Kruste dieses Phänomen erklärt .

j) Die Vorstellung von Hopkins, der Verteilung der Kräfte in den Gesteinen wurde später von Riedel (1929) wieder aufgegriffen.

k) "Auch glaubt Dana, dass die ersten Senkungsfelder eine kreisförmige oder elliptische Form gehabt haben, und überhaupt den großen Kratern der Mondoberfläche ähnlich gewesen sind..."
Die Mondkrater waren ein mögliches Beispiel für Prozesse der Kontraktion, also Einbruchs-Krater, und sollten als Beispiel dienen. Später wurde aber die richtige Ursache der Krater gefunden: Einschläge von Meteoriten. Es dauerte eine Weile bis diese sogenannten Ringwälle des Mondes als Impakt-Strukuren anerkannt wurden.



Libro de Naumann, 1850 - Geognosie

Geognosie, 1850: Buch von Naumann

 

Zitat:
Naumann, Carl Friedrich ( 1850): Lehrbuch der Geognosie. - Band 1; 1000 Seiten, 306 Abbildungen, Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig
Naumann, Carl Friedrich ( 1850): Lehrbuch der Geognosie. - Band 2; 1222 Seiten, Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig. [Sammlung W. Griem]

Die Abbil­dungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi einge­scannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bear­beitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimina­tion von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bear­beitung angewandt (W. Griem 2020).

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Naumann, Carl Friedrich ( 1850): Lehrbuch der Geognosie. - Vol. 1; 1000 Seiten, 306 Abbildungen, Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig
Seite 395- 400

Originaltext in Deutsch, Naumann (1850):
p. 390-392

III. Entstehung der Kontinente und Gebirge.
§. 133. Bildung des Landes überhaupt.


Nachdem wir in den vorhergehenden Paragraphen die wichtigsten Formen des Landes oder der Erdveste überhaupt kennen gelernt haben, so drängt sich uns beim Schlüsse dieser Betrachtungen die Frage auf, in welcher Weise und durch welche Kräfte wohl jene Formen zur Ausbildung gelangt sind. Diese Frage können wir zwar an gegenwärtigem Orte nur in großer Allgemeinheit beantworten; desungeachtet aber wird ihre Beantwortung die wesentlichen Elemente zu der Antwort auf alle ähnlichen Fragen liefern, welche wir uns in Betreff einzelner Länder oder Gegenden stellen können.

Das gegenwärtige Land überhaupt ist in früheren geologischen Perioden größtenteils Meeresgrund gewesen. Dieser Satz, für welchen wir in unsern ferneren Betrachtungen zahllose besondere Beweise kennen lernen werden, wird schon ganz allgemein durch die unumstößliche Tatsache erwiesen, dass wir mitten in den Kontinente, in den Tiefländern wie auf den höchsten Gebirgen und Plateaus, die Überreste unzähliger Meerestiere im Gesteine eingeschlossen finden; weshalb wir die Schichten dieser Gesteine für gar nichts Anderes erklären können, als für Bodensätze oder Sedimente, welche sich auf dem einstmaligen Meeresgründe abgesetzt haben. Ja, eine und dieselbe Region des Landes muss oft in sehr verschiedenen Perioden als Meeresgrund existiert haben, da wir gar nicht selten Schichten mit den Überresten mariner Organismen von anderen Schichten bedeckt sehen, in welchen z. B. nur Landpflanzen vorkommen, während diese wiederum die Unterlage noch anderer Schichten bilden, welche abermals die Beweise einer submarinen Bildung in sich verschließen.

So finden sich z. B. in Sachsen, zwischen Wildenfels und Zwickau, über denen, stellenweise mit versteinerten Meerestieren erfüllten Schichten der Grauwacken Formation, die Schichten der Steinkohlenformation, in welchen keine Spur von solchen Tierresten, wohl aber eine außerordentliche Menge von Landpflanzen niedergelegt ist. Darüber folgen die Schichten des Rothliegenden, welche zwar denselben Charakter zu tragen scheinen, nach oben aber von den Schichten des sogenannten Zechsteins bedeckt werden, die ganz entschieden auf dem Grunde des Meeres gebildet wurden. In anderen Gegenden, wie z. B. bei Pirna, finden wir die noch höheren Schichten des Quader-sandsteins, die wiederum einer ganz anderen Meeresbedeckung angehören; so dass also in diesem kleinen Teile der Erdoberfläche nicht weniger als drei,  in sehr verschiedenen Zeitperioden statt gefundene Meeresbedeckungen zu erkennen sind, welche voneinander durch zwischenliegende sehr lange Perioden der Emersion getrennt waren.

Dergleichen hier nur ganz allgemein angedeutete Tatsachen lassen sich nun aber im Gebiete der meisten bekannten Regionen der Kontinente nachweisen, indem es verhältnismäßig nur wenige Landstriche gibt, welche jeden bestimmten Beweis einer vormaligen Submersion unter den Meeresspiegel vermissen lassen, während sehr viele Landstriche in der wiederholt wechselnden Beschaffenheit ihrer Gesteinsschichten die Beweise wiederholter Submersionen und dazwischen fallender Emersionen geliefert haben.

Was Anderes aber erkennen wir in diesen Tatsachen, als dieselben Erscheinungen, welche wir schon oben (S. 247 bis 281), wenn auch in kleinerem Maßstabe, als Hebungen und Senkungen des Bodens kennen gelernt haben? Und wie könnten wir eine einfachere und natürlichere Erklärung für jene, in grauer Vorzeit statt gefundenen abwechselnden Submersionen und Emersionen suchen und finden wollen, als diejenige, welche uns die gleichartigen Erscheinungen der Gegenwart und der sich unmittelbar anschließenden Vergangenheit darbieten? Dieselben Ursachen , welche jetzt noch den merkwürdigen Mechanismus einer bald steigenden bald sinkenden Bewegung der Erdveste vermitteln, dieselben Ursachen werden wohl auch in früheren geologischen Perioden wirksam gewesen sein: wenn wir uns auch nicht verbergen können, dass sie damals eine weit größere Energie betätigt und nach einem weit größerem Maßstabe gearbeitet haben, als gegenwärtig *1).

Also teils säkulare [lange andauernd], teils instantane Emportreibenden und Senkungen größerer oder kleinerer Teile der festen Erdkruste werden zu allen Zeiten mit einander abgewechselt, und dadurch jenen manchfaltigen Wechsel in der Lage des Meeresspiegels und in der Wasserbedeckung  bald dieser bald jener Regionen herbeigeführt haben, dessen Wirklichkeit durch zahllose Tatsachen verbürgt wird.

Es ist möglich, dass die Oberfläche der Erdveste einstmals in ihrer ganzen Ausdehnung gleichmäßig von den Gewässern des Ozeans überflutet war, und wir können einen solchen Zustand wenigstens voraussetzen, um einen Ausgangspunkt für unsere Betrachtung zu gewinnen. Denken wir uns nun, dass damals große Regionen der Erdveste einer säkularen Senkung unterlagen, so musste das Meer dort tiefer werden, wodurch notwendig andere Regionen anfangs in seichtere Meeresteile, und endlich, bei fortwährender Vertiefung der ersteren, in Land verwandelt wurden.

Allein, wie noch gegenwärtig einzelne Regionen im Steigen begriffen sind, während andere einer Senkung unterliegen, so wird dies auch damals der Fall gewesen sein, und man begreift, wie durch den gleichzeitigen Einfluss beider Bewegungen in verschiedenen Regionen, einesteils die Ausbildung von tiefen Meeren, andernteils die Ausbildung von Kontinenten bewirkt werden musste, welche letztere teils nur als flache Anschwellungen über den Meeresspiegel hervortauchen, teils aber auch, besonders in ihren zentralen Gegenden, zu bedeutenden Plateaus aufstiegen.

Die auf solche Weise gebildeten Kontinente und Meere werden vielleicht durch Myriaden von Jahren fortbestanden haben, während welcher auf der Oberfläche der ersteren die Landgewässer in Wirksamkeit gelangten, auf dem Grunde der letzteren aber die Bildung von Sand - und Schlammschichten vor sich ging, in welchen die Überreste zahlloser Generationen von Meerestieren eingeschlossen wurden; bis endlich da und dort säkulare Bewegungen im entgegengesetzten Sinne eintraten, durch welche große Regionen des bisherigen Landes in Meeresgrund, und dafür große Regionen des bisherigen Meeresgrundes in Land verwandelt wurden.

So entstand denn eine neue Verteilung von Wasser und Land; und denken wir uns, dass sich ähnliche Wechsel im Laufe der Zeiten verschiedentlich wiederholt haben, so begreifen wir, wie eine und dieselben Region der Erdveste nach und nach mit verschiedenen marinen Ablagerungen bedeckt werden konnte, welche aus ganz verschiedenen Perioden stammen, und durch Bildungen anderer Art von einander abgesondert werden.

Die allgemeine Empordrängung eines größeren Teiles der Erdkruste wird aber nicht nur mit einer starken Spannung desselben verbunden gewesen sein, sondern auch eine wirkliche Ausdehnung in horizontaler Richtung bewirkt haben, wodurch bald hier bald dort Rupturen veranlasst werden konnten, welche ein höheres Aufsteigen einzelner Theile des Hebungsfeldes, und somit die Bildung von Plateaus und von Stufenländern zur Folge hatten. Dergleichen an Spaltenrändern hin erfolgte Hebungen können auch ruckweise erfolgt sein; wie denn überhaupt die langsam wirkenden säkularen Bewegungen nicht selten durch instantane stärkere Bewegungen unterbrochen und in ihren Wirkungen unterstützt worden sein mögen.

Dass auch da, wo ein Hebungsgebiet an ein Senkungsgebiet angrenzte, sehr leicht Spaltungen und Zerreißungen der Erdkruste eintreten mussten, und dass dann längs des Spalten-randes eine stärkere Emportreibung des Hebungsgebietes erfolgen konnte, dies ist einleuchtend; und so erklärt es sich, wie die Kontinente zu jeder Zeit bald an diesem, bald an jenem Teile ihrer Concours mit schroffen Küsten aus dem Meere heraufstiegen, während sie anderwärts ganz allmählich in den Meeresgrund verliefen*2).

Die gegenwärtige Verteilung von Wasser und Land, deren Bild uns die Erdgloben oder die Charten beider Hemisphären vorführen, ist als das Werk der letzten Ereignisse dieser Art zu betrachten. Seit Jahrtausenden mag dieses Bild in seinen allgemeinen Umrissen eine gewisse Stabilität behauptet haben, und auf Jahrtausende hinaus dürfte ihm wohl auch diese Stabilität noch gesichert sein. Allein, wie schon an einzelnen Küsten vor unseren Augen mehr oder weniger auffällige Veränderungen im Gange sind, so wird auch dereinst eine Zeit kommen, da sich in dem Bilde beider Hemisphären wesentlich andere Contour-Formen der Kontinente herausstellen, als gegenwärtig. Indessen dürfen wir es nicht übersehen, dass die Stabilität der Erdkruste und die Widerstandsfähigkeit ihrer einzelnen Theile dermalen weit grösser ist, als sie es in früheren Zeiten war, weil sie im Laufe der Zeiten durch die an ihrer Innenseite fortgehende Erstarrung beständig an Dicke zugenommen hat.

Während daher in den frühesten geologischen Perioden die damals schwächere Erdkruste den gegen sie gerichteten Angriffen der plutonischen Kräfte leichter nachgeben musste, so wird dies in den späteren Perioden immer schwieriger der Fall gewesen sein, und auch gegenwärtig schwerer gelingen, als in der zuletzt verflossenen Periode*3). Dazu kommt, dass die Vulkane, diese eigentümlichen Apparate, welche sich zu der Erdkruste in der Tat ebenso verhalten, wie die Sicherheitsventile zu einem Dampfkessel, erst in den neueren geologischen Perioden zur Ausbildung gekommen zu sein scheinen, so dass der Erdveste in ihrer dermaligen [jetzigen] Ausbildung eine weit größere Stabilität gesichert sein dürfte, als dies in irgend einer der früheren Perioden der Fall war *4).

Im Allgemeinen ist also die Bildung der Kontinente zu allen Zeiten das Werk jenes Mechanismus der Natur gewesen, welchen Humboldt so treffend als das Resultat der Reaktion des noch flüssigen Innern unsers Planeten gegen die starre Kruste desselben bezeichnet hat; eine Reaktion, welche sich allerdings in den verschiedenen Stadien der Abkühlung dieser Kruste verschiedentlich äußern musste. Doch glauben wir nicht, dass die säkulare Abkühlung allein, namentlich in den späteren Stadien der Ausbildung unserer Erdkruste, hinreichend gewesen sei, um eine so bedeutende Kapazitäts-Verminderung derselben hervorzubringen, wie sie für die Oszillationen im Stande ihrer Oberfläche und namentlich auch für die nachher zu besprechenden Erhebungen großer Gebirgsketten vorausgesetzt werden muss; obgleich jene Oszillationen und diese Erhebungen im Vergleich zu den Dimensionen des ganzen Erdballs als sehr geringfügige Bewegungen anzusehen sind.

Vielmehr scheint uns die, schon von Anderen ausgesprochene und oben S. 289 adoptierte Ansicht zu Hilfe genommen werden zu müssen, dass der an der Innenseite der Erdkruste ganz langsam fortgehende Erstarrungsprozess, also die Umwandlung von stark komprimierten flüssigen Massen in starre Körper, einen weit größeren Einfluss ausgeübt habe. Hopkins stellte theoretische Untersuchungen über die Wirkungsart der plutonischen Druckkräfte gegen die Erdkruste an*5), und gelangte dadurch zu dem Resultate, dass gewöhnlich zwei sich rechtwinkelig kreuzende Systeme von parallelen Spalten entstehen müssen; ein Resultat, welches auch Rozet bestätigt *6).

Dies würde es erklären, warum sich die Küstenlinien der Kontinente (sofern sie durch Steilküsten bezeichnet sind) so häufig unter fast rechten Winkeln schneiden (S. 316). Die Ansicht, dass sich jede durch die Säkular- Kontraktion bewirkte Senkung oder Hebung in einem größten Kreise über die ganze Erdveste ausdehnen müsse*7), geht wohl zu weit, da sie eine solche Homogenität und eine so völlige Gleichheit der Dicke und der Widerstandsfähigkeit der Erdkruste in allen ihren Teilen voraussetzt, wie sie unmöglich zugestanden werden kann. Deluc, Prevost und Dana wollen die ganze Bildung des Landes und seiner Gebirge fast nur durch Senkungen der Erdkruste erklären, so dass das Aufsteigen des Landes lediglich als ein relatives, als ein Zurückbleiben desselben über dem gesunkenen Meeresgründe zu betrachten wäre. *8)
 
Auch glaubt Dana, dass die ersten Senkungsfelder eine kreisförmige oder elliptische Form gehabt haben, und überhaupt den großen Kratern der Mondoberfläche ähnlich gewesen sind; was sich freilich weder beweisen noch widerlegen lässt.

[Weiterlesen HIER]

Fußnoten:
*1) Es sind also in der Tat lediglich noch jetzt wirksame Ursachen (causes actuelles), welche wir in Anspruch nehmen. Dass wir aber diesen Ursachen in früheren Zeiten oder auch periodisch eine stärkere Wirkung zuschreiben, dies wird wohl durch die veränderliche Beschaffenheit des Gegenstandes ihrer Wirksamkeit gerechtfertigt. Lyell und Andere sind der gegenteiligen Ansicht, und Omalius d’Halloy sagt mit Recht, dass diese Ansicht auf viele Geister eine Art von Tyrannei ausübe. Aber eben so fragt er mit Recht, ob solche Ansicht nicht häufig auf einer bloßen Hypothese beruht, und ob man wirklich glauben könne, dass die Erde von jeher so beschaffen war, wie heutzutage. Gewiss nicht, antwortet er, denn sonst könnte sie nicht das sein, was sie eben jetzt ist. Bull, de la soc. geol., 2. Serie, t. 1F, 1847, p. 531.

*2) Dana legt ein ganz vorzügliches Gewicht auf die Wirkungen, die an den Grenzen der Senkungsfelder stattfanden, und scheint die Gebirgsketten lediglich aus diesen Wirkungen erklären zu wollen.

*3) So sagte schon Leibniz in seiner Protogaea, §. IV: Facies teneri ad. huc orbis saepe novata est; donec quiescentibus causis atque aequilibratis, con- sistentior emergeret Status rerum.  

*4) Marcel de Serres in der Einleitung zu seiner Geognosie des terrains tertiaires, Montpellier,1829; Firlet, im Bull. de la soc. geol., t.FI, 1834, p. 215.

*5) Hopkins hat in den Cambridge Philosophical Transactions, unter dem Titel Researches in Physical Geology, eine Reihe höchst wichtiger theoretischer Untersuchungen über die Beschaffenheit und die Verhältnisse des Erdinnern und der Erdkruste, und über die Wirkungsart der abyssodynamischen Kräfte geliefert, wobei denn auch die Theorie der Erhebung der Kontinente und Gebirge auf mechanische Prinzipien zurückgeführt wird. Der einfachste Fall einer Erhebung der Erdkruste ist nach ihm derjenige, wo sich die erhebende Kraft auf einen Punkt, oder auf eine Fläche von beschränkter Ausdehnung konzentriert. Die Erhebung wird dann kreisförmig erfolgen und einen Erhebungskrater oder Erhebungscircus bilden, aus dessen Mittelpunkte mehre Spalten strahlenförmig auslaufen, welche trianguläre Segmente zwischen sich Einschließen, die alle nach der Mitte zu aufsteigen und eine zentrale Depression umgeben, wie solche teils durch die Erhebung, teils durch den Einsturz der Spitzen dieser Segmente entstehen musste.
Die Theorie dieser Erhebungskratere ist übrigens schon früher sehr scharfsinnig und ausführlich von Elie de Beaumont entwickelt worden; (Memoires pour servir a une descr. geol. de la France, III, p. 193 ff. und IF, p. 97 ff.).

Eine zweite Art der Erhebung ist die, wo die erbebenden Kräfte einen großen Landstrich oder eine lange und breite Zone der Erdkruste in Angriff nahmen. In einem solchen Falle musste während der ganzen Dauer der Wirksamkeit dieser Kräfte der betreffende Landstrich einer Spannung oder Streckung unterliegen, welche endlich Rupturen oder Spaltungen desselben zur Folge hatte. Hopkins beweist nun aus den Gesetzen der Mechanik, dass jene Spannung allemal nach zwei Richtungen ein Maximum ihrer Intensität erreichen musste, von welchen die eine der Länge, die andere der Breite des Erhebungsfeldes entspricht, daher denn auch gewöhnlich zwei Systeme sich recht-winklig kreuzender Spalten gebildet wurden, deren jedes aus mehreren parallelen Spalten besteht, an deren gleichzeitiger Ausbildung nicht gezweifelt werden kann. Übrigens glaubt Hopkins beweisen zu können, dass diese Spaltenbildung stets an der Innenseite der Erdkruste ihren Anfang nahm, und von dort aus aufwärts fortschritt, bis sie endlich die Oberfläche erreichte. In seiner neuesten Abhandlung über die Architektur des Erhebungsfeldes der Wealdeoformation zeigt er endlich, welchen wesentlichen Einfluss die geo-tektonischen Verhältnisse des erhobenen Distriktes auf den Verlauf der Spalten ausüben mussten, und wie durch sie der von der Theorie geforderte geradlinige und parallele Verlauf eines und desselben Spaltensystems manchen Perturbationen unterliegen konnte.

*6) In seinem Memoire sur les irregularites que presente la structure du globe terrestre, in den Stern, de la soc. geol., 2. Serie, t. I, 1844.

*7) Frapolli, in Poggend. Ann., Bd. 69, 1846, S. 481.

*8) Prevost, in Bull, de la soc. geol., t. XI, p. 183 ff. und Dana, in The Amer. Journ. of sc., 2. series, t. III, p. 177.

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