Atacama virtuell: Deutsch
www.geovirtual2.clVirtuelles Museum
W. Griem, 2005 - 2021
Treutler en Atacama
Inhalt der Seite
Abbildungen
Anmerkungen
Text
---
Seite+
Die Beschreibungen Treutlers von Caldera (1852 in Caldera;
1882 veröffentlicht in Deutschland) sind recht negativ gehalten. Vieles
erinnert an die Beschreibungen von Burmeister (welcher Caldera um 1860 besuchte
HIER).
"...und nur am Ufer bekundete ein größeres Gebäude, mehrere kleinere
Häuser und elende Hütten, dass lebende Wesen in dieser Wüste sich befanden."
Einige kleine Fehler belegen, dass Treutler sich wohl oftmals auf seine
Erinnerung verlassen musste
Ausschnitt von:
RECLUS, E. (1895): Nouvelle Geographie Universelle
BEMERKUNGEN
1)
Copiapó, das Ziel meiner Reise, lag 12 1/2 deutsche Meilen [92,7 km]
Später schreibt Treutler "12 deutsche Meilen", was richtiger ist.
2)
"...Caldera durch eine Eisenbahn verbunden, welche seit einigen
Wochen als die Erste in Südamerika dem Betriebe übergeben war.."
Falsch: Die Eisenbahnen in Guyana und Collao (Peru) sind älter, aber der
Irrtum der "ältesten Eisenbahn Südamerikas" war früher und ist
bis heute weit verbreitet.
3)
"Leider existierte noch kein Bahnhof, wo man gegen die Sonne
hätte Schutz finden können"
Eigentlich wird das Jahr 1850 in der Literatur als Baubeginn des Bahnhofs
von Caldera angegeben. Treutler müsste eigentlich den Bahnhof gesehen haben
Karte von Espinoza (1895)
Der Text wurde digitalisiert, in ASCII umgewandelt, bearbeitet und teilweise der aktuellen Rechtschreibung angepasst von Dr. Wolfgang Griem.
Literatur: Caldera um 1852
Paul Treutler um 1852 in Caldera: Beschreibung des Hafens von Caldera
Der Hafen von Caldera liegt 27° 5' 20"
s. B. und 70° 56 w. L. und wurde infolge eines Gesetzes vom 21.
Dezember 1850 angelegt.
Hätte ich nicht so zuverlässige Nachrichten über den so großen Mineralreichtum
dieser Provinz besessen, die nun mein Wirkungskreis und meine Heimat
werden sollte, und wäre ich nicht von dem heißen Wunsche beseelt
und der Aussicht versichert gewesen, in kurzer Zeit ein bedeutendes
Vermögen zu erwerben, so würde mich der Anblick, der sich mir hier
darbot, wahrlich um so mehr entmutigt haben, als mir meine Fantasie
in Europa die herrlichsten Bilder von den Gegenden vorgespiegelt
hatte, die ich hier an den Ufern des Stillen Ozeans bewohnen und
bereisen würde. Wohin mein Auge sich rings um den großen Hafen auch
wandte, sah ich nichts als die ödesten Sandflächen, die sich meilenweit
bis an den Horizont hinzogen, an welchem sich graue kahle Felsgebirge
auftürmten. Nirgends war auch nur eine Spur von Vegetation zu sehen
und nur am Ufer bekundete ein größeres Gebäude, mehrere kleinere
Häuser und elende Hütten, dass lebende Wesen in dieser Wüste sich
befanden.
Den Unterschied des Klimas merkte man sofort daran, dass alle Bewohner
dieses Hafens bedeutend brauner waren, als die von Valparaíso. Als
wir glücklich gelandet und in dem fast fußtiefen, brennenden Sande
einige 100 Schritt bei der glühendsten Sonnenhitze nach einem kleinen
Wirtshaus gewatet waren, erhielten wir einen zweiten Beweis der
klimatischen Veränderung, indem wir förmlich in Schweiß gebadet
wurden. Dies konnte ebenfalls durchaus nicht erbauend auf mich wirken.
Da ich viele Koffer besaß, war ich einer der Letzten, der in diesem
so genannten Hotel anlangte. Ich erfuhr nun, dass kein Zimmer, ja
selbst kein Winkel mehr frei war, wo man sich vor den brennenden
Sonnenstrahlen hätte schützen können und war ich gezwungen, mich
mit meinen Koffern mitten im Sande niederzulassen. Dieses Schicksal
teilten übrigens ganze Familien mit mir, die sich durch übereinander
gesetzte Koffer, über welche Tücher gespannt wurden, Schatten verschafften.
Ich engagierte dann einen Wächter für mein Gepäck und begab mich
nach dem Speisesaal, in welchem alle halbe Stunden, man konnte sagen
zur Abfütterung geläutet wurde. Diejenigen, welche gefrühstückt
hatten, mussten nämlich ihre Plätze sofort wieder verlassen, um
den noch nüchtern ankommenden Platz zu machen. Als ich mir einen
Stuhl erkämpft hatte, verlangte ich zunächst Wasser, um meinen brennenden
Durst einigermaßen zu löschen. Man brachte mir fast reines Salzwasser,
welches durchaus ungenießbar war. Der gebratene Fisch, der nun serviert
wurde, war nicht frisch, das Fleisch roch, und der Kaffee, der mit
dem Salzwasser gekocht war, ungenießbar, sodass ich von dem ganzen
Frühstück, welches pro Mann zwei Peso kostete, nichts genoss und
bald Anderen Platz machte, die vielleicht einen besseren Magen hatten.
Kaum war diese Abfütterung vorüber, so wurde schleunigst der Tisch
abgeräumt und Bank auf ihm gelegt und währte dann das Spiel bis
zur Abfahrt.
Copiapó, das Ziel meiner Reise, lag 12 1/2 deutsche
Meilen [92,7 km] (1) von hier in nordöstlicher
Richtung im Innern des Landes und war bereits mit diesem öden Ort
Caldera durch eine Eisenbahn verbunden, welche seit einigen Wochen
als die Erste in Südamerika dem Betriebe übergeben war (2).
Leider existierte noch kein Bahnhof (3), wo
man gegen die Sonne hätte Schutz finden können, und da der nächste
Zug erst Nachmittags abgehen sollte, waren wir verurteilt, an sieben
Stunden hier zu schmachten und zu braten.
Ungewohnt dieser wahrhaft tropischen Hitze, kehrte ich nach dem
Meeresstrand zurück, wo mich wenigstens eine frische Brise erquickte,
und da ich weiterhin einige Klippen entdeckte, eilte ich Schatten
suchend dahin. Ich fand einen Platz, wo eine kleine Grotte mir Gelegenheit
verschaffte, mich in den Wellen des Ozeans, welche bis in diese
eindrangen, zu erfrischen. Schöner Sand bedeckte den Grund des seichten
Wassers . . . . .
Geschichte Atacama
Touristischer Streifzug
Städte in Atacama
Copiapó
Vallenar
El Salvador
Chañaral
Caldera
Caldera der Ort
Burmeister in Caldera, 1860
Philippi in Caldera
Philippi: Zeichnung Caldera
►
Treutler in Caldera (1852)
Pérez Rosales y Caldera*
Kunz in Caldera (1890)
Imagen GILLISS (1855)*
Imagen Reclus (1895)*
Eisenbahn in Caldera
FFCC Historia de Caldera*
Mehr Zeichnungen Caldera*
Diego de Almagro
Huasco
Freirina
Alto del Carmen
Tierra Amarilla
*) in spanisch
PAUL TREUTLER
Inhalt Paul Treutler
Caldera
Copiapó
Tres Puntas in Atacama
Bergwerk Tres Puntas
Treutler: Erdbeben in Tres Puntas
Eisenbahnfahrt zwischen Copiapó und Caldera
...mehr Treutler
Historische Zeichnungen
- Caldera
Caldera de Gilliss
Caldera (Philippi)
Puerto de Caldera (Reclus)
Iglesia de Caldera - Tornero
FORSCHER UND BESUCHER
IN ATACAMA
Besucher und Forscher
Rodulfo A. Philippi
Ignacio Domeyko
Paul Treutler
Recaredo Tornero
San Roman
Hugo Kunz
Herman Burmeister
Francisco Marcial Aracena
J. M. Gilliss
Geschichte von
Atacama
Einführung Geschichte
Liste der wichtigsten Ereignisse
Charles Darwin in Atacama
Klimageschichte
Historische Literatur
Geschichte: Einführung
Die Eisenbahn in Atacama
Literatur:
• ESPINOZA, ENRIQUE (1895): Jeografía Descriptiva de la República
de Chile - Arreglada.- Universidad de Chile, Facultad de Filosofía y Humanidades;
quinta edición; Santiago de Chile. (Sammlung W. Griem)
• TREUTLER, PAUL (1882): Fünfzehn Jahre in Südamerika an de Ufern
des Stillen Ozeans. - 3 Bd., 236 Seiten; Weltpostverlag, Leipzig. (Sammlung
W. Griem)
• RECLUS, E. (1895): Nouvelle Geographie Universelle - La tierra
et les Hommes.- XVIII Amerique du sud - les regiones Andines; Paris 1895.
(Colección Biblioteca Museo Regional de Atacama)
Ausdrücklich ist jegliche,
nicht von den Autoren genehmigte, Neuveröffentlichung untersagt. Dies
gilt insbesondere für elektronische Publikationen:
Nutzungsrichtlinien.
Falls Sie über alte Fotos, oder sonstiges (historisches) Material der Atacama
Region verfügen würden wir uns sehr freuen dieses in unseren Seiten implementieren
zu dürfen: Kontakt