Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Richthofen, 1879
Forschungsreisen
Titel der Abbildung: Transversal Düne
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W.Griem, 2014,
2019);
Aus:
Ferdinand
Freiherr von Richthofen - Abbildungen 81 Seite 444.
Original-Größe der Abbildungen: 2 cm x 4 cm.
Richthofen, F. (1886): Führer Für Forschungsreisen. - 745 Seiten, Berlin; Verlag Robert Oppenheim. [Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Richthofen zeigt eine kleine Abbildung einer Sichelförmigen Düne, einer Transversal Düne.
Originaltext von
Richthofen, 1886.
Version OCR, p. 290 / p. 444 - 450 in der Originalversion
Der Sand der Wüsten kann von den Dünen eines im Rückzug
begriffenen Meeres (§ 168) und den Anhäufungen am Boden der Küstenzone
des letzteren (§ 189) stammen, wie in den Umgebungen des Kaspischen
Meeres, im pannonischen Becken und teilweise im Tarym-Becken
Zentral-Asiens. Er kann aber auch der Zerstörung der Sandsteine
entnommen sein, wie es von Zittel für die Sande der östlichen Sahara
erwiesen worden ist. Es scheint nicht, daß die äolischen Kräfte
hinreichend sind, um aus Quarzfragmenten neuen, aus gerundeten
Quarzkörnern bestehenden Sand in bedeutender Menge zu bilden. Die Winde
operieren wesentlich mit dem gegebenen Material, machen neues frei durch
Korrasion und übernehmen das welches in anderer Weise gelockert wurde.
Bei dem Treiben des Sandes werden verschiedene Umgestaltungen vor sich
gehen, Zunächst werden alle Körner, welche aus weniger harten Mineralien
bestehen, so zertrümmert werden, daß sie in Gestalt von Staub nach
größeren Fernen wandern. Die Feldspäte und Glimmerarten, Hornblende und
Augit, müssen, wo sie Bestandteile des Wüstensandes bilden, diesem
Schicksal ebenso unterliegen, wie die tonigen Bindemittel der Sandsteine
und alle tonigen Substanzen überhaupt. Durch die gegenseitige Reibung
der Quarzkörner muß Kieselmehl entstehen, welches von den Winden leicht
entführt wird. So geschieht es, daß der Wüstensand schließlich nur aus
Quarzkörnern besteht, deren Maximalgröße wahrscheinlich durch die
einstmalige Aufbereitung auf dem Meeresstrand vorbestimmt wurde, während
die Minimalgröße von der Kraft des Windes abhängt. Zittel fand in der
Libyschen Wüste die Grenzdurchmesser 0,50 und 2 Millimeter. Solche
Messungen sollten vielfach angestellt werden.
Das Treiben des Sandes scheint am stärksten dort zu sein, wo der Wind am
freiesten über die Flächen streicht und der Sand wellige Formen annimmt,
ohne sich zu Dünen aufzutürmen. Es ist häufig mit einem lauten Tönen und
Singen verbunden, über welches weitere Beobachtungen erwünscht sind.
Auch wäre es von Interesse, festzusetzen, ob nicht bei dem Anprall der
Quarzkörner an einander oder an harte Felsen oft ein Zerspringen
stattfindet, welches durch die Einwirkung von Hitze und Kälte
vorbereitet werden könnte.
Unregelmäßige Quarzsplitter würden dem freien Fall größeren Widerstand
entgegensetzen als gerundete, und sollten daher von stark bewegter Luft
viel weiter getragen werden können. Da der Löß in den zentralen Teilen
großer Becken scharfeckige und kantige und nur in Bandgebieten auch
gerundete Quarzkörner enthält, so muß dies auf einer größeren äolischen
Transportfähigkeit der ersteren beruhen. Ihr Ursprung könnte jedoch auch
in der Zertrümmerung anstehenden Quarzes durch Korrasion, in der
Absprengung von Splittern durch Frost und in der Gesteinszermalmung
durch Gletscher zu suchen sein. In diesen Fällen sollten sie in Wüsten,
wo die genannten Bedingungen vorhanden sind, nicht fehlen und, da das
Gleichartige sich gern zusammengesellt, an gewissen Stellen vorwalten.
Ob die Anhäufung des Sandes zu Dünen mit einem Wechsel im Bodenrelief
zusammenhängt, ist nicht bekannt. Doch hat ein solches Verhältnis einige
Wahrscheinlichkeit. Große Dünen bilden sich an den Stellen des sehr
bemerkenswerten Wechsels vom Strand zum Land. Kleine entstehen bei jedem
Hindernis, das sich dem Sandtreiben entgegenstellt. Ein Strauch genügt
um eine ganze Sandanhäufung hervorzubringen, die sich an der Leeseite
bildet und allmählich zu bedeutender Höhe auftürmen kann. Sie lenkt den
Wind nach beiden Seiten unter gewissen Winkeln ab und bildet den
Scheitelpunkt von zwei divergierenden Sandwällen. Es ist dies der in
Figur 81 dargestellte Typus der von v. Middendorff
beschriebenen Barkhane, die sich besonders auf den Kies und Salzwüsten
des aralokaspischen Beckens bilden und auch in Argentinien bekannt sind.
Stände an Stelle des Strauches, ungefähr rechtwinklig zur Windrichtung,
eine sich lang hinziehende niedere Bodenterrasse, so würde die
Sandanhäufung ihr entlang stattfinden. Es könnte sich an solcher Stelle
eine hohe und permanente Düne bilden, welche, gerade wie bei der
Küstenumsäumung, das Entstehen paralleler Dünenreihen auf der Leeseite
zur Folge haben würde.
[hier
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Allgemeine Geologie
Äolisch, der Wind:
Rippel-Bildungen (Beche,
1852)
Dünenbildungen (Lippert, 1878)
►
Transversal Düne (Richthofen, 1886)
Bewegung Dünen (Richthofen 1886)
Transversal-Düne (Kayser, 1912)
Windkanter (Credner, 1891)
Äolischer Transport, Atlantik
(Krümmel, 1886)
Staubwolke in Australien (Walther, 1980)
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