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Geschichte der Geowissenschaften: Allgemeine Geologie

F. Siegmund (1877): Geysir auf Island

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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Foto/Scan - Digital Bearbeitet: (W. Griem, 2019); aus: Siegmund, F. (1877): Untergegangene Welten - Eine populäre Darstellung der Geschichte der Schöpfung und der Wunder der Vorwelt. Abbildung 13: Geysir von Island, Seite 50 - Original-Dimension: 9 cm X 5 cm.

Siegmund, F. (1877): Untergegangene Welten - Eine populäre Darstellung der Geschichte der Schöpfung und der Wunder der Vorwelt. -  836 Seiten,  288 Abbildungen und eine Karte; Verlag A. Hartlebens, Wien, Pest, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bear­bei­tung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) ver­arbeitet und zur OCR vor­bereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umge­wandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teil­weise ange­passt, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen ein­gefügt (W. Griem, 2020).

Geysir auf Island - Siegmund, 1877

Siegmund (1877) beschreibt thermale Wässer und fügt eine Zeichnung eines Geysirs aus Island an.

Original Text von Siegmund, 1877;
p. 50
[vorheriger Text von Siegmund]

Quellen, deren Wasser nur in Schichten bis zu derjenigen geothermischen Tiefenstufe, die der mittleren Jahrestemperatur entspricht, zirkuliert, sind kalte Quellen. Jene aber, deren Wasser tiefer in der Erde zirkuliert, als derjenige Punkt liegt, an welchen die jährlichen Temperaturschwankungen des Bodens verschwinden, besitzen konstante Temperatur die in Folge der noch dem Erdinneren zunehmenden Wärme eine höhere ist. als mittlere Jahrestemperatur.

Alle solche Quellen nennt man warme Quellen oder Thermen.
Wenn heiße Quellen durch Auslaugung ihres Nebengesteines mit mineralischen Substanzen sich beschweren, so sind sie zugleich Mineralquellen. Ganz besonderes Interesse erregen die Dampfquellen und die intermittierenden heißen Quellen oder Geysirs. Erster- bestehen in Dampfstrahlen, welche zum Teil mit brausendem oder brüllendem Geräusche aus einer trichterförmigen Öffnung Hervorbrechen und namentlich auf Island, Java und Neu-Seeland häufige Erscheinungen sind, wo sie mit Geysirs vergesellschaftet auftreten, während kochend heiße Quellen an außerordentlich zahlreichen Orten über die ganze Erdoberfläche verbreitet sind. Die berühmteste und am genauesten untersuchte Springquelle Islands ist der Geysir (Fig. 13), der von Zeit zu Zeit hohe Säulen kochenden Wassers mit Steinen und Trümmern unter starkem Getöse ausstößt, dann zurücksinkt und ein kreisförmiges Loch leer läßt, dessen Umgebung stark mit niedergeschlagener Kieselerde überzogen ist.

Dieser Kieselniederschlag bildet nach und nach eine enge Röhre, eine wahre Springröhre, ganz in ähnlicher Weise, wie man solche Röhren auf Springbrunnen aufsetzt. Bunsen hat nachgewiesen, daß die Periodizität des Aufsprudelns nur durch die Länge und die Dimensionen der Röhre bedingt wird, indem unter dem stärkeren Drucke der Wassersäule die unterhalb befindliche Wassermasse sich weit über den normalen Siedepunkt des Wassers überhitzt und dann Dämpfe bildet, die Plötzlich die obere Wassersäule ins Kochen bringen und diejenigen Partien derselben, die noch nicht auf den Kochpunkt gelangt sind, plötzlich Hinausschleudern. Die Ursache der Erhitzung des Wassers liegt bei den isländischen Geysirs in der Nähe der vulkanischen Herde und der nächste Grund des Aufsprudelns in der Entwickelung von Wasserdampf.

[Hier weiter im Text von Siegmund, 1877: Wasser und Chemie]

 

Literatur:

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Publiziert: 24.11.2019 / Aktualisiert: 24.11.2019, 6.9.2020
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