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Geschichte der Geowissenschaften

Ludwig, 1861: Eisberg im nördlichem Polarmeer

Historische Arbeiten

W. Griem 2007 - 2020

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Ludwig, 1861: Eisberg im nördlichem Polarmeer
 

LUDWIG (1861) veröffentlichte eine Abbildung eines recht großen Eisberges im nördlichen Polarmeer.

Original Abbildung 102: Seite 165; Original-Größe: 11 cm x 8 cm: Ludwig, 1861: Eisberg im Nördlichen Polarmeer.

LUDWIG, Rudolph (1861): Das Buch der Geologie (Vol I y II). - Naturgeschichte der Erde; 212 Seiten (Band 1) y  230 Seiten (Band 2), 7 Abbildungen in Farbe, 273 Abbildungen im Text; Verlag Otto Spamer, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) ver­arbeitet und zur OCR vor­bereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umge­wandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teil­weise ange­passt, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen ein­gefügt (W. Griem, 2020).

Original Text von Ludwig, 1861
p. 167

[vorheriger Text]
Auf den Inseln und Kontinenten der Polargegenden wird der Schnee durch einsickerndes Tauwasser ganz in derselben Weise zu Firn und Gletscher, wie in den Alpen. Das ganze Land ist dort mit 200—800 Fuß hohen Gletschern bedeckt, die in Talvertiefungen langsam dem Meere zufließen. Selten überragt sie ein höherer Fels, sie tragen deshalb selten Moränen, aber sie bröckeln Felsgestein vom Talboden los und nehmen es in sich auf. Diese Küstengletscher, deren einer, der Humboldtgletscher an der Küste von Grönland, ans der beigegebenen Tontafel bildlich dargestellt ist, steigen gewöhnlich treppenförmig in das Meer herein. Die Treppen entstehen, wenn der bei seiner Bewegung sich spaltende Gletscher im Meerwasser von unten her abschmilzt, durch Senkung des vordem Theiles. Der Gletscher schiebt sich langsam im Meere fort, bis endlich die hebende und tragende Kraft des Meerwassers ihn schwimmend erhält und abbricht; große und kleine Eisberge schwimmen alsdann in langen Reihen angeordnet davon und sammeln sich an geeigneten Stellen in ruhigen Buchten oder vom Winde getrieben, zu Eisfeldern an. Sie frieren zusammen und bilden jene, mächtigen, im Polarmeere der Schifffahrt so gefährlichen Eisberge, von Venen unsere Abbildung Fig. 102 eine Vorstellung gibt. Manche dieser Eisberge sind von ungeheurer Größe und Dicke, sie transportieren ans ihrem Wege nach den südlichen Meeren Felsgestein aller Art und lassen dies, wo sie stranden und schmelzen, auf den Meeresboden sinken. Bewegen sich solche mit eingefrorenem Sand und Gestein beladene Eisberge an Felsenküsten, schiebt sie der Sturm auf flachem Grunde auf und ab, so entstehen den Gletscherschliffen ähnliche Reifungen auf dem Meeresgründe und am Felsgestade.

Die Granitfelsblöcke und Geschiebe schwedischen und nordischen Ursprunges, welche einzeln in der norddeutschen Ebene und im mittleren Russland gefunden werden, und welche den Namen Wanderblöcke (erratische Blöcke) erhalten haben, sind offenbar durch Treibeis, durch Eisberge, transportiert worden, als jene Länder noch vom Meere bedeckt lagen. Manche erratische Blöcke der Schweiz sind wohl durch Gletscher bewegt. Das Grundeis bildet sich auf dem Boden der Bäche und Flüsse, steigt Sand und Geröll in sich einschließend in die Höhe und schwimmt stromab. Es zerstößt auf seinem Wege die Ufergesteine, reißt Furchen in sie ein und wirkt, wiewohl im Kleinen, wie die ans dem Meere schwimmenden Eisfelder, indem es jene in sich aufgenommenen Erdbestandteile zu Tale befördert. Beim Aufbruche zugefrorener Ströme und Flüsse treten diese Wirkungen in erhöhtem Grade ein.

- Ende - p. 168



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Publiziert: 7.12.2019 / Aktualisiert: 7.12.2019, 13.9.2020
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