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Geschichte der Geowissenschaften: Geologie

Cotta, 1849: Störung und Gang

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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Foto/Scan - Abbildung, Seite 108; Original-Größe: 6 cm x 4 cm: Cotta, 1849: Störung mit Gang

COTTA, B. (1849): Leit­faden und Vade­mecum der Geo­gnosie. - 291 Sei­ten mit Abbil­dungen und Tafeln; 3. Edi­tion; Ver­lag Arnold­sche Buch­handlung Dres­den y Leip­zig. [Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden digital Bearbeitet. (W. Griem). Speziell wurden Filter zur Ver­besserung der Schärfe und des Grau­stufen­verlaufs angewandt.
Die Texte wurden foto­graphisch digi­talisiert, mit ABBYY fine Reader v. 14 nach­bearbeitet und mit OCR in ASCII konvertiert. Die Texte wurden teilweise den heutigen Recht­schreib­regeln angeglichen.


Cotta, 1849: Störung und Gang

B.v.Cotta (1861) veröffentlichte auch die Typische Situation einer Abschiebung (Normal fault) mit einem Gang als Störungsfläche. Beschreibt Harnische und Versätzungsbeträge über 100 Meter.

[vorheriger Text]
Original - Text: Cotta, 1849 - p. 107 - 109


Bei Aufreißung der Gangspalten haben häufig Dislokationen des Nebengesteins stattgefunden, wodurch nicht nur dieses, sondern auch alle früher darin vorhandenen Gänge verworfen worden sind. Diese besonders von Schmidt in seinen Beiträgen zur Lehre von den Gängen 1827 vom mathematischen Standpunkte betrachteten Verwerfungen, welche zugleich die entschiedensten Beweise wahrer Spaltenbildung sind, haben meist in der Richtung von unten nach oben, also durch Erhebung, oder von oben nach unten, also durch Senkung, viel seltener durch Verschiebung nach der Seite stattgefunden. Am schönsten lassen sich dieselben bei geschichteten Gesteinen beobachten, weshalb wir im folgenden Holzschnitt davon ein Beispiel geben.

Wenn bei Aufreißung der Gangspalte a die eine Seite des Nebengesteins B oder B' nach der Richtung des darin befindlichen Pfeiles bewegt worden ist, während die andere ruhig blieb, so resultierte daraus die im Holzschnitt angedeutete Verwerfung aller Schichten, deren Größe sich am sichersten durch eine besondere Schicht wie c bestimmen lässt, weil man bei ihr am wenigsten in Zweifel über die Identität sein kann. Stellt diese Zeichnung nicht den Grundriss, sondern den Aufriss eines solchen Verhältnisses dar, so muss man annehmen, entweder das Hangende des Ganges (B) habe sich gesenkt oder das Liegende (B´) sei in die Höhe geschoben worden. Merkwürdig ist es, dass in der Natur nur ausnahmsweise der entgegengesetzte Fall vorkommt, den man durch eine Senkung des Liegenden oder eine Hebung des Hangenden erklären müsste. Die Größe der Verwerfungen ist sehr verschieden und steigt in seltenen Fällen bis zu mehreren hundert Fuß an.

Ein anderes Resultat der Bewegung, vermittelt durch vorhergegangene Spaltung, sind die sogenannten Reibungsflächen, Spiegelflächen, Rutschflächen oder Harnische, von der Natur streifig geschliffene oder polierte Gesteinsflächen, die schon §.14 erwähnt wurden.

Die Verwerfungen wie die Reibungsflächen können eben sowohl durch bloße Klüfte (unausgefüllte Gangspalten) als durch wirkliche Gänge bewirkt werden. Zuweilen sind auch Verwerfungen ohne Verschiebung der Gesteinshälften, durch bloßes Aufreißen einer mächtigen Gangspalte entstanden, jedoch nur bei schiefwinkeliger, nicht bei rechtwinkeliger Durchschneidung. [siehe Abb. Unten]

Die Größe der sichtbaren Verwerfung durch Verschiebung hängt ab von der Größe und Richtung des Sprunges (der Bewegung des gesamten Nebengesteines), so wie von der gegenseitigen Lage der Gänge. Von letzterer hängt zugleich ab, ob die Gänge sich im Streichen oder im Fallen verwerfen. Ist die Bewegung parallel der Kreuzlinie erfolgt, so findet keine sichtbare Verwerfung der Gänge, statt, und je mehr sie davon abweicht, desto grösser ist die sichtbare Verwerfung bei gleicher Größe des Sprunges.

[Weiter im Text]

Scheinbarer Versatz eines Ganges

Abbildung Seite 108: Scheinbarer Versatz an Gängen.



Literatur:

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Publiziert: 15.12.2019 / Aktualisiert: 15.12.2019, 18.10.2020
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