Geschichte der Geowissenschaften

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Original Abbildung 10: Seite 31; Original-Größe: 6 cm x 7 cm: Ludwig, 1861: Ludwig, 1861: Absonderungen im Kalkstein im Eisenbahndurchschnitt bei Malahide in der Nähe von Dublin.

LUDWIG, Rudolph (1861): Das Buch der Geologie (Vol I y II). - Natur­geschichte der Erde; 212 Seiten (Band 1) y  230 Seiten (Band 2), 7 Ab­bil­dungen in Farbe, 273 Ab­bil­dungen im Text; Verlag Otto Spamer, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur OCR vorbereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII um­gewandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teilweise angepasst, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).

LUDWIG (1861) veröffentlichte eine weitere Abbildung mit "Absonderungen" - Hier in Kalkgesteinen aus Irland.

Original Text von Ludwig 1861:
p. 31

[vorheriger Text]
Wenn die Querabsonderungsflächen in spitzen und stumpfen Winkeln unter sich und mit der Schichtungsebene Zusammentreffen, so entsteht die rhomboidale Absonderung, wovon Fig. 10, die Kalksteinfelsen im Eisenbahndurchschnitte bei Malahide in der Nähe von Dublin, ein Bild gibt.

Der dick plattig- geschichtete Kalkstein ist durch Hauptabsonderungen, welche gegen die Schichtung geneigt stehen und mehrere Schichtenbänke durchsetzen, in große schiefprismatische Pfeiler abgeteilt, welche wiederum wie die Pfeiler eines Mauerwerkes aus vielen kleineren, in jeder Schicht dicht nebeneinander liegenden rhomboedrischen Stücken bestehen. Dergleichen Absonderungserscheinungen sind fast in jedem Kalksteinbruche an vielen Kieselschiefer- und Grauwacken Felsen deutlich wahrnehmbar. Die Hauptquerabsonderungen stehen zuweilen mehrere Zoll, ja Fuße weit auseinander und sind alsdann mit allerlei Eindringlingen, mit Kalkspat, Tropfstein, mit Lehm, Ton und Geröll erfüllt; die Nebenabsonderungsflächen bedeckt öfters eine feine, tonige Substanz.


Die in Bänke geschichteten Gesteine lassen zuweilen eine sogenannte transversale oder falsche Schieferung wahrnehmen, namentlich ist dieses bei älterem Tonschiefer und kristallinischem Schiefer der Fall. So zeigt dies z. B. deutlich der Tonschiefer der Ringabellabucht an der Küste von Irland, den das beigegebene Tonbild unseren Lesern vorführt. Das graublaue Gestein jener Küste ist in Schichten abgeteilt, welche von links »ach rechts geneigt stehen. Jede Schicht zerfällt wieder in unendlich viele, senkrecht auf die Schichtungsflächen gestellte dünne Tafeln, welche sich zu Dachschiefer spalten lassen. Die Schichtungsebenen sind bei dieser falschen Schieferung öfters schwer zu erkennen; kommen Versteinerungen in solchen Felsmassen vor, so liegen sie der eigentlichen Schichtung stets parallel angeordnet, wodurch deren Bestimmung wesentlich erleichtert wird.
[Weiter im Text von Ludwig - der Kompass]