Coquimbo virtual
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W. Griem, 2009 - 2021
Hugo Kunz
Inhalt
Abbildungen
Anmerkungen
Text von Hugo Kunz
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Anmerkungen
Text aus:
Kunz, Hugo (1890): Chile und die deutschen
Kolonien (Chile y las colonias alemanas). - 634 páginas: Commisonsverlag
Julius Klinkhard, Leipzig. (Colección W. Griem)
Seite 386 - 387
Text wurde digitalisiert, OCR bearbeitet sowie teilweise der heutigen Rechtschreibung angepasst. Dr. Wolfgang Griem.
Historische Texte: Kunz, Reise nach Coquimbo
Text Hugo Kunz: Reise nach Coquimbo
Der Norden der Republik.
Von Valparaiso nach Coquimbo.
Am späten Nachmittage erfolgt die Einschiffung auf einem der
Küstensteamer der „Compania Sudamericana“ oder der „Compania Inglesa“,
deren erstere mittwochs und deren letztere sonnabends Abend von
Valparaíso aus je einen Dampfer nach Callao, zuweilen auch bis Panama
entsenden.
Der Reisende wird immer vorziehen, das Passagebillet nach Coquimbo,
eventuell nach seinem weiteren Reiseziel bereits an Land zu lösen, da
bei Empfang an Bord die Anweisung der Kabine und die Unterbringung der
Reiseeffecten nur gegen Vorzeigung des Billets erfolgt, die Zahlung der
Passage an Bord aber eine Preiserhöhung resp. Strafe von 20% nach sich
zieht. Die Bureaus der „Compania Sudamericana“ befinden sich in der
Calle Blanco No. 136, die der „Compania Inglesa“ in derselben Straße No.
252. Die Passage nach Coquimbo kostet 15 $, den höheren Passage Preis
umgekehrt von Coquimbo nach Valparaíso im Betrage von 18 $ motiviert der
Umstand, dass die Dampfer auf der Hinreise den Strom gegen sich haben
und deshalb mehr Kohlen konsumieren.
Die Abfahrt- in Valparaíso erfolgt in der Regel gegen 9 Uhr abends. Die
Einrichtungen der Kabinen auf den Steamern beider Compagnien entsprechen
allen modernen Anforderungen, teilweise sind deren Salon-einrichtungen,
z. B. an Bord des „Imperial“, „Aconcagua“, „Mapocho“ u. a. m. luxuriös.
Alle Schiffsräume sind mittelst Glühlichtes erleuchtet, das in Salons
und Kabinen um 11 Uhr abends abgestellt wird. Die, Küche an Bord, sowohl
für Cajüts- als Zwischendeckspassagiere, ist zufriedenstellend; Wein und
sonstige Getränke werden auf Grund der gezeichneten Vales (Gutscheine)
vor der Ausschiffung, eventuell sofort gegen bar bezahlt; auf der
reichhaltigen Weinkarte sind die in Valparaíso üblichen Preise in Silber
und Papier notiert. Das einzig Unangenehme an Bord dieser Küstensteamer
ist der durch die zahlreichen, nach der Wüstengegend verschifften,
Viehmassen verursachte Stallgeruch.
Da die Steamer ihren Kurs ziemlich nahe der Küste nehmen, sodass der
Reisende das Land keinen Augenblick aus. den Augen verliert, ist in der
Regel die See nur wenig bewegt, daher die Seekrankheit auf der Reise
nach dem Norden eine äußerst seltene Erscheinung ist; im Gegenteil, die
erfrischende See Brise fördert das Wohlbefinden ungemein, dagegen ist
der Anblick der niedrigen, jeder Vegetation entblößten Küste trostlos
öde.
Gegen Mittag des nächsten Reisetages, auf dem 30° 42", passiert der
Dampfer die Flussmündung des Limarí, und gegen 2 Uhr Nachmittags
bekommt der Reisende die Kupferschmelzöfen von Tongoy in Sicht; indes
legen die Steamer der beiden Compagnien in diesem Hafen nicht an; den
Küstenverkehr mit Tongoy vermitteln die kleinen Dampfer des „Paquete de
los Vilos“. Die 55 Kilometer lange Bahn von Tongoy nach dem
Kupferbergwerk - Distrikt Tamaya ist zur Weiterführung bis Ovalle
projektiert von wo aus bereits die Bahnverbindung mit Coquimbo und La
Serena seit Jahren besteht.
Etwa um 3 1/2 Uhr wird die Aufmerksamkeit des Reisenden durch den
weither sichtbaren Rauch des größten chilenischen Kupferschmelzwerkes,
Guayacan. in Anspruch genommen. Das Schmelzwerk hat 30 Öfen, beschäftigt
250 Arbeiter, produziert jährlich ca. 200,000 spanische Zentner nicht
unter 96% haltiges Kupfer und konsumiert ca. 24,000 t. Kohlen. Das
Etablissement führt den Namen „Sociedad Chilena de Fundiciones“, deren
Aktien sich insgesamt in Händen der Familien Maximiliano Errázuriz und
Guillermo Lyon befinden. Eine besondere Zweiglinie vermittelt den
Anschluss mit der Coquimbo-Ovalle-Bahn. In Guayacan, mit 1347
Einwohnern, ist seit Kurzem auf Kosten des Kupferetablissements eine
kleine eisen konstruierte gotische Kirche im Bau begriffen, deren
Konstruktionsteile, im Werte von 12,000 $, aus Belgien importiert
wurden. Während der Flächenraum der Kirche ohne Sakristei 200
Quadratmeter in Anspruch nimmt, misst der Turm eine Höhe von 24 Meter.
In unmittelbarer Nähe von Guayacan qualmen die Schlote der bei La Serena
gelegenen Kupfer- und Silber Schmelzwerke von „La Compania“ im Besitz
der Erben von Carlos Lambert. Die jährliche Kupfer-Produktion dieses
Etablissements wird auf 25,000 spanische Quintales geschätzt, indes
verlauten keine Nachrichten über die Produktion des erst seit Kurzem
etablierten Silberschmelzwerkes.
Gegen 4 Uhr nachmittags nimmt der Dampfer zur Umfahrung des Morro
Tortuga, auf dem sich der Leuchtturm befindet, den Kurs im rechten
Winkel, um in die Bai von Coquimbo einzufahren. Etwa um 4 Uhr 15
Minuten, also nach 19stündiger Fahrzeit, rollt der Anker im Hafen, und
zahlreiche Bootführer melden sich an Bord, um gegen Zahlung der üblichen
Taxe (20 Centavos, resp. 40 Centavos nach 6 Uhr abends) den Reisenden an
Land zu fahren.
Text wurde digitalisiert, OCR bearbeitet sowie teilweise der heutigen
Rechtschreibung angepasst.
Vorgehensweise:
Text wurde digitalisiert (Scanjet
HP G3110), OCR bearbeitet (ABBYY fine Reader versión 14) sowie teilweise
der heutigen Rechtschreibung angepasst (W. Griem,
2018).
Die Coquimbo Region
Geschichte der Coquimbo Region
Pérez Rosales: Prov. de Coquimbo (1859)
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Reise nach Coquimbo (Kunz, 1890)
Beschreibung Coquimbo (Kunz)
Texto La Serena (Tornero)
Catedral de La Serena (Tornero)
San Francisco (Tornero)
Martin (1909): La Serena (deutsch)
Rosales, 1859: Departamento de Elqui
Martin (1909): Tongoi (deutsch)
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Hoya del Coquimbo Pissis, 1875)
Hoya del Limarí (Pissis, 1875)
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Bibliografía de Atacama
Literatur,
Coquimbo:
• MARTIN, CARL (1909): Landeskunde von
Chile. - 777 páginas, Geographisches Institut der Universität Jena;
Verlag L. Friedrichsen & Co. Hamburg, 1909. (Colección W. Griem)
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