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Geschichte der Geowissenschaften: Bergbau

Rotations- und Schlagbohranlage (G. Köhler, 1903)

Historische Arbeiten

W. Griem 2007 - 2020

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Tiefbohranlage - Köhler, 1903: Schalbohrer und Rotationsbohr-Anlage

Eine technische Zeichnung einer kombinierten Tiefbohrmaschine. Diese Tiefbohrmaschine konnte sowohl rotierend bohren als auch Perkusive (Stoßende) Bohrungen durchführen.


Originaltext Köhler, p. 49ff

B. Bohren.

4. Zweck des Bohrens. —

Der wichtigste Zweck des Bohrens ist die Auf- und Untersuchung von Lagerstätten nutzbarer Fossilien, sodann die Gewinnung von Sole, Erdöl und Wasser, ferner die Untersuchung des Baugrundes für aufzuführende Gebäude oder der Gebirgsschichten für abzuteufende Schächte.

Außerdem dient die Bohrarbeit zur Erleichterung der Wasserhaltung in Schächten, indem man den Wassern durch Bohrlöcher einen Abfluss auf tiefere Sohlen verschafft, sodann für die Verbesserung der Wetterführung und zum Abzapfen (Lösen) alter Grubenbaue. Während die Richtung der Bohrlöcher für die letzteren Zwecke eine verschiedene sein kann, ist sie für die Auf- und Untersuchung von Lagerstätten und Gebirgsschichten meist eine senkrecht abwärts gehende.

Nur von diesen Bohrlöchern, also von der Tiefbohrung, wird in diesem Abschnitte die Rede sei, während die erstgenannten, verschiedenen Betriebszwecken dienenden Bohrlöcher in einem besonderen Anhänge erwähnt werden.



5. Geschichtliches. —
Das Bohren ist allem Anscheine nach den Chinesen in ältesten Zeiten schon bekannt gewesen. In Europa hat es als Gestängebohren erst einige Vervollkommnung durch die Bohrarbeiten in der französischen Grafschaft Artois behufs Herstellung der danach benannten artesischen Brunnen [siehe Artesische Brunnen] erfahren.

Im Laufe des vorigen Jahrhunderts sind u. a. folgende größere Bohrungen ausgeführt

Das Bohrloch zu Grenelle bei Paris von 1833—1841 mit steifem Gestänge von zuletzt 70.000 kg Gewicht 1686 par. Fuß = 547,6 m tief.

In Rehme bei Neusalzwerk im Jahre 1834 mit steifem Gestänge 282,51 m, dann mit Oeynhausens Rutschschere bis 696,6 m tief.

In Mondorf bei Luxemburg im Jahre 1846 bis zu einer Tiefe von 715 m, ferner in Salzgitter in Sülbeck von 1846—1849, 412 m tief, in Sperenberg bei Berlin 1268 m tief u. s. w.

Mit Diamanten sind bei Liebau in Schlesien, Rheinfelden bei Basel, Villefranche d’Alliers in Frankreich, bei Aschersleben, Probst, Jesar u. s. w. Bohrlöcher bis 1207 m Tiefe ausgeführt. Ein Bohrloch bei Schladebach, Station Kötschau, hat bis Juni 1886 eine Tiefe von 1784,40 m, ein anderes bei Paruschowitz, Kreis Rybnik, O.-Schl., mit Hilfe von Mannesmannröhren im Jahre 1893 eine solche von 2002 m erreicht. (Temperatur bei 698,72 m = 31,49° G.)

Eine bedeutende Entwicklung hat das Diamantbohren im letzten Decennium des vorigen Jahrhunderts durch die zahlreichen Bohrungen erfahren, welche zur Aufsuchung von Kalisalzen besonders im nordwestlichen Deutschland ausgeführt sind.


6. Übersicht der Bohrmethoden für größere Bohrlöcher. —
Die verschiedenen Methoden zur Herstellung tiefer Bohrlöcher lassen sich zunächst in zwei Hauptklassen bringen, nämlich in das drehende und das stoßende Bohren. Das drehende Bohren geschieht immer mit Gestängen und zwar in milden Gebirgsmassen (Lehm, Letten, Sand etc.) mit Gezähestücken, welche in die Massen eindringen und sie beim Ausziehen mit zu Tage bringen. Bei festem Gesteine wird das drehende Bohren mittels einer gezahnten oder mit einer mit Diamanten besetzten stählernen Bohrkrone ausgeführt. Das stoßende Bohren erfolgt ausschließlich in festem Gesteine mit Meißeln verschiedener Konstruktion und entweder mit Gestänge oder mit Seil. Das dabei gelöste Gebirge, der Bohrschmand oder Bohrschlamm, wird mit Bohrlöffeln entfernt, was besonders bei tiefen Bohrlöchern sehr zeitraubend ist, weshalb man mit bestem Erfolge so viel als möglich Wasserspülung anwendet.

Original Bild Tafel 6 - Figur 1: Kombinierte Tiefbohranlage zum Rotationsbohren und Stossbohren.
Original-Größe der Abbildung 11 cm x 8 cm, Tafel 2, Abb. 1.

Köhler, G. (1903): Lehrbuch der Bergbaukunde. – 858 Seiten, 727 Textabbildungen, 9 Tafeln; 6. Auflage; Verlag Wilhelm Engelmann; Leipzig.
[Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) ver­arbeitet und zur OCR vor­bereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umge­wandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teil­weise ange­passt, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen ein­gefügt (W. Griem, 2020).


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Publiziert:  17.11.2019 / Aktualisiert: 17.11.2019, 18.10.2020
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