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Geschichte der Geowissenschaften

Land und Wasserhalbkugel (Walther, 1908)

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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Abbildung: Die Land- und Wasser­halbkugel. Aus Walther (1908)

 "28% der Erdober­fläche sind festes Land, und 72% gehören zur Fläche der Hydros­phäre": Heute wird die Land - Ozean­verteilung mit 29% zu 71% angegeben.

"So sehen wir zwar, wie sich die Hydrosphäre be­ständig ändert, aber wir möchten glauben, daß wenigstens die großen Um­risse der Meeres­becken unveränderlich sind" - Es fehlen noch 4 Jahre bis Alfred Wegener seine Konti­nental- Drift Theorie Ver­öffentlicht.

Abbil­dung 2 Seite 6:Die Land- und Wasser­halbkugel. (E-E Lages des Äquators).
Walther (1908)
Die Figur ist im Original von James Dwight Dana (*1813 - †1894) ver­öffentlicht worden: Manual of Geology (1894)

Carl T. Dugdale (*1858 - +1939) war ein Fotograph aus Austra­lien.

Walther, J. (1908): Ge­schichte der Erde und des Lebens. - 560 Seiten, 353 Abbil­dungen; Verlag von Veit & Comp, Leipzig.
[Sammlung W..Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur OCR vorbereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII um­gewandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teilweise angepasst, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).


Die Land- und Wasserhalbkugel. Aus Walther (1908)

Walther veröffentlichte 1908 eine Abbildung von Dana, mit der Wasserhalbkugel und Landhalbkugel der Erde, um die ungleiche Verteilung von Land und Festland zu zeigen. Interessant ist, dass die Antarktis als Kontinent erscheint. Des weiteren argumentiert Dana, dass die Ozeane keine einfachen Becken sind, sie besitzen eine komplexe Morphologie und sind recht heterogen.  So wird zum Beispiel angeführt, das die Größten Tiefen der Ozeane in der Nähe der Kontinente sich befinden.

Original Text aus Walther, 1908:
p.4 – 7 Die Erde: Ozeane und Kontinente


Das Weltmeer bildet zwar auch eine in sich geschlossene Hülle um den ganzen Erdball, allein der Wassermantel ist von großen Lücken, die wir Festländer und Inseln nennen, vielfach unterbrochen. 28% der Erdoberfläche sind festes Land, und 72% gehören zur Fläche der Hydrosphäre. Die großen Festländer sind von einer mehr oder weniger breiten Zone flachen Wassers umgeben, jenseits deren der Kontinentalsockel endet und der eigentliche Abfall zur Tiefsee beginnt. Man nennt diese Flachseeregion die Kontinentalstufe oder den Schelf, und hat zeigen können, daß sie durch die vereinte Wirkung von Brandung und Flüssen an jedem Ufer entsteht.

Bis weit in das Herz der Festländer reicht der Einfluß des Meeres. Ein vielverästeltes Netz von Wasserfäden überzieht als Strom, Fluß, Bach, See, Gletscher und Schneeflächen das Festland, und so muß das Verhältnis des trockenen Landes zu den Flächen des Wassermantels für ersteres noch viel ungünstigere Zahlen ergeben.

Bei der Betrachtung der Meerestiefen erkennen wir, daß unsere heutigen Weltmeere nicht etwa flache Schüsseln sind, deren Tiefe vom Land nach der Hochsee beständig zunimmt, sondern daß gerade die allergrößten Meerestiefen oft in nächster Nähe von Inseln oder Festländern liegen. Die Tuscaroratiefe bei den Kurilen beträgt 8512 m, die Kermadek- tiefe nördlich von Neuseeland sogar 9528 m. In der Gegenwart gehören etwa zwei Drittel der gesamten Erdoberfläche zu den lichtlosen, eiskalten Regionen der Tiefsee. Aber dieses Verhältnis war nicht immer so und hat sich erst im Laufe der geologischen Geschichte herausgebildet.

Wir sind gewöhnt, jede Landkarte und jeden Globus nach seiner Orientierung zur Drehungsachse der Erde zu betrachten und können dabei die Verteilung von Wasser und Land auf der Erdkugel nicht ganz richtig würdigen. Aber wenn wir uns einmal im Geiste die Erdkugel aus ihren Angeln heben, um sie dann von allen Seiten anzusehen, so erkennen wir (vgl. Fig. 2) sofort, daß nicht fünf Ozeane existieren, sondern daß ein einziges universales Weltmeer seinen Mittelpunkt im südlichen Pazifik hat, und daß von hier aus große und kleine Buchten, nach Norden vordringend, große Festlandsmassen trennen und von allen Seiten umspülen.

Nur die Seen und Flußsysteme der abflußlosen Gebiete sind vollkommen abgetrennt vom Ozean; ein Fünftel der gesamten heutigen Landoberfläche gehört zu diesen regenarmen Wüsten und Steppenländern. Das Weltmeer ist in einer beständigen Bewegung begriffen. Ebbe und Flut verschieben die Strandlinie, Wind und Stürme erzeugen mächtige Wellen, Passatwinde leiten die oberflächlichen Strömungen und Wärmeunterschiede versetzen tiefere Wasserschichten in eine langsame, kaum messbare Zirkulation.

Sonnenwärme verdunstet die Oberfläche des Wasserspiegels, das Wasser steigt in die Atmosphäre empor, fällt als Regen und Schnee wieder herab und in der Mündung großer Flüsse strömt der Überfluß des Landes dem mütterlichen Ozeane zu. So sehen wir zwar, wie sich die Hydrosphäre beständig ändert, aber wir möchten glauben, daß wenigstens die großen Umrisse der Meeresbecken unveränderlich sind.

Literatur:

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Publiziert: 18.9.2019 / Aktualisiert: 18.9.2019, 5.7.2020
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