Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Inhalt
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Neumayr, Uhlig (1897)
Geologie
Inhalt:
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Wirkung des Eises
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Das Fluß-Eis
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Eisstau
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Die Gletscher und ihre Bewegung
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Die Schneegrenze
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Gletscherbildung
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Die Alpinen Gletscher
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Die Tiefe der Gletscher
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Die Neigung der Gletscher
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Bewegung der Gletscher
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Messung der Geschwindigkeit
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Gegenstände im Gletscher
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Beispiele der Geschwindigkeit
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Unterschiede in Bereichen
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Abb. 268: Gletscher in Norwegen
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Jahreszeiten: Gletscherfluss
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Gletscherdynamik, Abtauprozesse
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Ablation des Eises
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Magnitude der Ablation
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Gletschertisch und Fremdkörper
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Abb. 269: Ein Gletschertisch
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Wasser in den Gletschern
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Bewegung des Gletscherwassers
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Das Gletschertor
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Spannungen - und Spaltenbildung
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Regeneration des Gletscherbruchs
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Alte Dilatations-Theorie
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Druck und Temperaturbedingungen
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Abb. 272: Karte Obersulzbach
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Periodizität der Gletscher
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Gletscher als Klimaindikator
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Gletscherzunahme im Mittelalter
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Gletscher in anderen Regionen
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Gletscher in polaren Regionen
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Grönland
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Abb. 273: Grönländisches Inlandeis
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Bewegung grönländisches Eis
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Schmelzwässer in Grönland
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Abb. 275: Gletscher-Gufferlinien
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Erosion, Transport - Gletscher
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Herkunft der Gesteinstrümmer
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Zusammenfließen der Gletscher
● Die
Grundmoräne
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Lateralgrenzen der Gletscher
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Abb. 276: Gekritztes Geschiebe
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Moränen in verschiedenen Epochen
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Eis als Landschaftsbildner
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Abb. 277: Rundhöckerlandschaft
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Erodierende Wirkung der Gletscher
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Differenzierte Betrachtung
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Grönland Beispiel der Eiszeit
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Formen der Eiszeit
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Eiszeit in Norddeutschland
Foto/Scan - Digital Bearbeitet: (W.Griem, 2007,
2019);
von: M.Neumayr / V.Uhlig (1897)
"Gletscher-Gufferlinien."; Seite
10, Original Größe der Abbildung:
13 cm x
8
cm.
Titel: Abb. 275: Gletscher-Gufferlinien. (Nach Photographie.)
Neumayr, M. Uhlig, V. (1897): Erdgeschichte. -
Band 1: 692
Seiten, 378
Abbildungen; Band 2: 700 Seiten, 495 Abbildungen, Verlag Bibliographisches Institut,
Leipzig und Wien.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W.Griem, 2020).
Abb. 275: Gletscher-Gufferlinien. (Nach Photographie.)
Originaltext von Neumayr
& Uhlig, 1897 - Erosion und Transport durch Gletscher [4]
p. 555 in der Original - Fraktur Version; p. 576 in der OCR Version
[vorheriger
Text]
Erosion und Transport durch Gletscher.
Wir haben bis jetzt nur das
Gletschereis und feine Bewegungen für sich betrachtet, nicht aber die
Wirkung, die ihm bei der Zerstörung der Gesteine und dem Transport von
Materialien zukommt. Es ist bekannt, daß die Gletscher eine Menge von
Gesteinstrümmern von den größten Blöcken bis zum feinsten Ton
transportieren; wer einen wohlausgebildeten Gletscher betreten und mit
offenen Augen die Erscheinungen verfolgt hat, der kennt die Moränen, die
Schuttanhäufungen, die er mit sich führt und an seinem Ende anhäuft.
Insbesondere fallen die Oberflächenmoränen ins Auge, die Steinwälle, die
auf der Oberseite des Eises liegen.
Herkunft der Gesteinstrümmer, Bildung von Moränen:
Über die Herkunft dieser Materialien kann kein Zweifel fein: es sind
Gesteinstrümmer, die von überragenden Steilwänden und Abhängen auf die
Firnmulde herabfallen und nun vom Eis bei seiner Bewegung nach abwärts
transportiert werden. Da beim Sturz von den Höhen Trümmer der
verschiedensten Größe, vom riesigen Block bis zu dem kleinsten Splitter,
herabgelangen, und da dem Gletscher die sichtende Kraft fehlt, die dem
fließenden Wasser eigen ist, so sind diese Oberflächenmoränen durch die
wilde Unordnung, die vollständige Ungleichmäßigkeit des Materials
ausgezeichnet. Nach der Lage unterscheidet man verschiedene Arten von
Moränen; die Seitenmoränen bilden lange Schuttwälle, die, bald auf dem
Rande des Eises, bald neben diesen: auf dem Gehänge gelegen, den
Gletscher in seiner ganzen Erstreckung von der Firnmulde nach dem Ende
begleiten. Die Bildung der Seitenmoränen bedarf kaum eines Wortes der
Erklärung, es ist der unmittelbar von den Seitenwänden herabkommende
Gesteinsschutt. Ebenso einfach ist die Deutung des gewaltigen Walles,
der das vordere Ende des Gletschers zu umgeben pflegt, der Stirnmoräne;
es sind die Trümmer, die der Eisstrom auf seinen: Rücken getragen hat,
und die sich beim Schmelzen des Eudes vor ihn: ablagern und sich in:
Laufe der Jahre zu einem mächtigen Damm auftürmen. In: Gegensatz zu
diesen beiden Arten stehen die Mittelmoränen oder Gufferlinien, die
allerdings nicht bei allen Fernern vorhanden sind, unter Umständen aber
in größerer Zahl nebeneinander auftreten. Diese Gufferlinien sind
bisweilen nur Aneinanderreihungen einzelner Blöcke, oft aber sind es
mächtige Wälle, die langgestreckt der Richtung des Gletschers parallel
laufen; es hat z. B. der Gorner Gletscher bei Zermatt in: Wallis nicht
weniger als 7— 8 ausgezeichnet scharfer, genau paralleler Mittelmoränen.
Auf den: Aargletscher scheidet eine gewaltige Mittelmoräne die beiden
Hauptteile, den Lauteraar- und den Finsteraargletscher, von denen der
erstere 7, der letztere 8 kleinere Gufferlinien trägt. Die größeren
Mittelmoränen erscheinen als bedeutende Wälle, ja diejenige des
Aargletschers erreicht eine Höhe von 42 m und eine Breite von 200 m. Der
Unerfahrene staunt über die Ungeheuern Trümmermassen, die in dieser
Weise talab transportiert werden; allein eine genauere Besichtigung läßt
sehr bald die wahre und sehr eigentümliche Natur dieses Dammes erkennen:
er besteht fast ganz aus Eis, und mir seine Oberfläche ist mit Blöcken
und Trümmern bedeckt; wir haben dasselbe Verhältnis vor uns, das wir bei
den Gletschertischen kennen gelernt haben; wie bei diesen ein Block
durch Absorption und Abhaltung der Wärme das unter ihm gelegene Eis vor
der Schmelzung schützt, daß es pfeilerartig über die um Der Aargletscher
mit seiner Mittelmoräne und dem Zusammenfluß der beiden Gletscherarme
ist in diesem Bereich heute absolut eisfrei, es können aber noch sehr
gut Mittelmoräne und Seitenmoränen erkannt werden gebende Fläche
hervorragt, so schützt in den Gufferlinien eine zusammenhängende Schutt-
und Trümmerdecke das darunterliegende Eis, so daß es als Wall seine
Umgebung über- ragt. Über die Entstehung der Gufferlinien erhalten wir
Aufschluß, wenn wir sie nach aufwärts verfolgen; sie gehen nicht bis in
die Firnmulde zurück, sondern stoßen unabänderlich an einer Stelle, wo
sich zwei von oben kommende Gletscher vereinigen, an die Felskante an,
die die zwei Zuflüsse voneinander scheidet, und man erkennt, daß die
Mittelmoräne aus einer Vereinigung der Seitenmoränen der beiden
zusammenstoßenden Gletscher entsteht, die sich nun an der Linie
weiterbewegt, in der im weiteren Laufe talabwärts die ursprünglich
getrennten Eismassen aneinander grenzen ( s. Abbild. 275).
Das Zusammenfließen der Gletscher:
Es zeigt das in auffallender Weise, wie außerordentlich selbständig sich
zwei Eisströme nach ihrer Vereinigung verhalten, und wie wenig sie ihr
Material vermischen. Zwar sieht man auch bei Flüssen mit verschieden
gefärbtem Wasser nach ihrer Vereinigung oft noch eine Strecke weit eine
scharfe Grenze, aber das ist doch sehr geringfügig gegen die Erscheinung
bei Gletschern, die auf jahrelangem Wege ihr Eis nicht vermischen: ja,
diese Selbständigkeit geht so weit, daß sich die Gufferlinien sogar oft
über die Gletscherbrüche fortsetzen. In dem wilden Chaos des
Eiskataraktes allerdings gelingt es nicht leicht, ihre Spur zu
verfolgen; aber unter ihm, wo der Gletscher wieder seine normale Gestalt
annimmt, finden sich auch die Trümmer häufig genug wieder zu einer
geschlossenen Moräne zusammen. Erst gegen das untere Ende pflegt sich
die Deutlichkeit der Mittelmoränen zu verwischen; mit der in der Regel
eintretenden Ausbreitung des stark reduzierten Eises, wohl auch durch
Herunterstürzen der Blöcke von dem Eiswalle, verliert sie an Schärfe,
die Trümmer breiten sich regellos über die ganze Fläche aus und gelangen
endlich in die Stirnmoräne.
Die Grundmoräne:
Außer diesen sehr deutlich sichtbaren Schuttmassen bringt aber der
Gletscher auch an seiner Unterseite Material mit, die sogenannte
Grundmoräne, die von den Oberflächenmoränen außerordentlich abweicht.
Lange Zeit war ihre Existenz ganz übersehen worden, erst L, Agassiz hat
darauf aufmerksam gemacht, und CH, Martins hat ihr den jetzt
gebräuchlichen Namen gegeben, In den neueren Glazialtheorien spielt
diese Grundmoräne unter allen Bestandteilen des Gletschers weitaus die
wichtigste Rolle, und so mag hier eine kurze Schilderung des Auftretens
an den jetzigen Gletschern von Charles Martins folgen: „Dringt man
zwischen dem Boden und der Unterseite eines Gletschers vor, die
zahlreichen Höhlungen benutzend, welche sich am Ende des Gletschers
öffnen, so trifft man auf ein Lager von Geschieben und feinem, mit
Wasser getränktem Sand. Entfernt man dieses Lager, so erkennt man, daß
das unterliegende Gestein durch die Reibung geglättet, poliert,
abgenutzt und mit geradlinigen Kritzen bedeckt ist, welche mit einem
Grabstichel oder einer feinen Nadel eingraviert sein könnten. Der
Mechanismus, durch welchen diese Kritzen eingegraben sind, ist derselbe,
den die Industrie verwendet, um Steine oder Metalle zu polieren. Mit
Hilfe eines Schleifpulvers reibt man die metallische Fläche und gibt
derselben Politur und Glanz, welche von dem Lichtreflex einer Ungeheuern
Menge feinster Kritzen hervorgebracht werden. Das Lager von Geschieben
und Schlamm zwischen Gletscher und Untergrund ist das Schleifpulver, das
Gestein die metallische Fläche, die Masse des Gletschers, die das
Schlammlager fortwährend drückt und bewegt, indem sie abwärts gleitet,
ist die Hand des Polierers, Daher sind die in Rede stehenden Kritzen in
dem Sinne der Gletscherbewegung gerichtet, aber da diese letztere
kleineren seitlichen Abweichungen unterworfen ist, kreuzen sich die
Schrammen bisweilen und bilden untereinander spitze Winkel.
Die Lateralgrenzen der Gletscher:
„Die Seitenwände des Gletschers stehen nicht in unmittelbarer Berührung
mit den Talwänden, es ist fast immer ein kleiner Raum zwischen beiden
vorhanden. Zahlreiche Trümmer geraten zwischen die Eismauer und das
Gestein, einige bleiben in diesem Zwischenraum eingeklemmt, andere
gewinnen die Unterstäche des Gletschers und bilden die Grundmoräne, Zu
diesen Blöcken gesellt sich ein Teil derjenigen, welche in die
zahlreichen Spalten und Schächte des Gletschers fallen. Alle diese
Trümmer, zwischen Fels und Gletscher eingeengt, werden von dieser
unaufhörlich wirkenden Presse gedrückt, gestoßen und zerrieben, Sie
bewahren nicht die Dimensionen, welche sie besaßen, als sie sich vom
Felsen loslösten. Die meisten werden zu einem undurchlässigen Schlamm
zerkleinert, welcher, mit dem Gletscher entströmenden Wasser gemischt,
das Schlammlager bildet, auf welchem dieser aufruht. Die anderen
bewahren die unauslöschlichen Spuren des Druckes, dem sie ausgesetzt
gewesen sind. Alle ihre Ecken werden abgestoßen, ihre Kanten verwischen
sich, sie nehmen die Form gerundeter Geschiebe an oder zeigen ungleiche
Flächen, welche von der andauernden Reibung herrühren. Ist das Gestein
weich, wie Kalkstein, so wird das Geschiebe nicht nur abgerundet,
sondern erhält auch eine Menge sich in allen Richtungen kreuzender
Kritzen (s. Abbildung 276), Diese gekritzten Geschiebe sind von großer
Bedeutung für das Studium der Ausdehnung der alten Gletscher, es sind
die abgenutzten Münzen, deren Gegenwart in fast unzweifelhafter Weise
die frühere Existenz eines verschwundenen Gletschers anzeigt, denn nur
ein Gletscher kann in dieser Weise Geschiebe bearbeiten, abnutzen und
kritzen." Diese letztere Angabe ist aber unrichtig; auch die sogenannten
Murbrüche liefern gekratzte Geschiebe, und dasselbe geschieht, wenn in
einem Flusse mit Geröllen versehenes Grundeis treibt.
Abb. 276: Gekriztes Geschiebe
Die Moränen in verschiedenen Epochen:
Natürlich ändert sich die Beschaffenheit der Moränen und ihr Verhältnis
zum Gletscher sehr wesentlich, je nachdem sich dieser im Anwachsen oder
im Rückgang befindet oder eben in einer Periode des Gleichgewichts
begriffen ist. Bei mächtig vorrückenden großen Gletschern sind Seiten-
und Stirnmoränen außerordentlich entwickelt. Die ersteren erreichen in
einzelnen sehr günstigen Fällen eine Höhe von 60, die Stirnmoräne, in
der sich aller Gletscherschutt vereinigt, sogar von 100 m; die
Seitenmoränen schließen sich dicht an den Rand an, die Stirnmoräne
bildet, unmittelbar das Gletscherende umfassend, einen weiten, nach vorn
konvexen Bogen, in der Mitte mit einem Durchbruch für den Gletscherbach,
während sie rechts und links allmählich in den Seitenmoränen verläuft.
Tritt Stillstand ein, so häuft sich der fortwährend sich mehrende Schutt
zur alten Moräne hinzu und vergrößert diese immer mehr. Wenn aber der
Gletscher zurückgeht und sich sowohl verkürzt als an Dicke verliert,
dann läßt er die alten großen Moränen liegen, und da die Schuttzufuhr
eines Jahres zur Bildung ausgiebiger Wälle nicht hinreicht, so wird das
Terrain, von dem der Gletscher zurückgegangen ist, nur mit Schutt
bestreut. So kommt es, daß z. B. jetzt, nach etwa dreißigjährigem
Rückgang, vielleicht kein einziger Gletscher in den Alpen unmittelbar an
seinem Ende eine große Stirnmoräne hat; dagegen sieht man talabwärts die
gewaltige Stirnmoräne, die vorhanden war, als das Eis vorzuschreiten
aufhörte. Sie gibt in den meisten Fällen sehr einfach an, um wieviel der
Gletscher in der letzten Rückzugsbewegung an Terrain verloren hat.
Ebenso bleibt die Seitenmoräne eines schwindenden Gletschers an den
Gehängen liegen, hoch über der abschmelzenden Eisfläche, und gibt den
Verlust an Eisdicke ebenso genau an wie die Endmoräne den an Länge.
Beginnt dagegen der Gletscher nach einer längeren Rückzugsperiode wieder
vorzudringen, so sammelt er sehr bald eine ansehnliche Stirnmoräne, denn
im Vorrücken schiebt er all den zerstreuten Schutt vor sich her, den er
beim Zurückgehen hat liegen lassen, und drängt oft selbst ältere
Stirnmoränen, die er erreicht, nach vorwärts. Durch die Berücksichtigung
dieser Verhältnisse kann man sofort aus der Betrachtung eines Gletschers
und seiner Schuttmassen wichtige Schlüsse über seine Geschichte und
seinen Zustand erhalten; die äußerste Stirnmoräne bezeichnet die größte
Länge, die der Gletscher überhaupt erreicht hat, die innerste die Grenze
seines jüngsten Wachstums. Berührt das Eis den innersten Wall, so ist
der Gletscher stationär oder im Verrücken begriffen; ist die Stirn
dagegen ohne deutliche Moräne, sondern breitet sich zwischen der
innersten Stirnmoräne und dem Beginn des Eises ein locker mit Schutt
bestreutes Terrain aus, so hat man es mit einem im Rückgänge begriffenen
Gletscher zu tun.
Das Eis als Landschaftsbildner:
Die weiten Flächen, die in den letzten Jahrzehnten eisfrei geworden
sind, geben uns Gelegenheit, die Einwirkung des Gletschers auf seinen
Untergrund, seine erodierende Tätigkeit, zu beobachten; wie schon
erwähnt, zeigt sich der Boden geglättet und mit Kritzen versehen, die im
allgemeinen mit der Achse des Gletschers parallel laufen. Aber häufig
genug findet man auch, daß sie sich kreuzen und schneiden. Dies ist eine
Folge der häufig vorkommenden Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des
Eises; man darf nicht, wie es wohl geschehen ist, aus dem Vorhandensein
sich kreuzender Schrammen auf einem alten Gletscherboden sofort
schließen, daß nacheinander zwei, aus verschiedenen Richtungen kommende
Gletscher diese Stelle passiert haben.
Abb. 277: Rundhöckerlandschaft der Umgebung von St. Moriz im Engadin.
Alle Vorsprünge und Ecken des verlassenen Gletscherbettes findet man
abgeschliffen und abgerundet, die Oberfläche ist mit einer Menge sanft
gerundeter Erhabenheiten bedeckt, zwischen denen muldenförmige
Vertiefungen liegen. Es sind das die vielgenannten Rundhöcker, die
roches mountonnées der Franzosen, deren Bezeichnung vielfach auch im
Deutschen Anwendung - gefunden hat. Die Glättung der Rundhöcker ist
bisweilen eine völlige Politur, durchsetzt von feinen eingeritzten
Linien; es kommt aber auch vor, daß die Glättung nur wenig angedeutet
ist, die Schrammen dagegen scharf hervortreten. Selbst wenn die
Rundhöcker stark abgewittert und die Schrammen verschwunden sind, ist
die allgemeine konvexe Rundung noch so deutlich und so bezeichnend, daß
man in manchen Alpentälern, z. B. im Unterinntal und in der Gegend von
Meran in Tirol oder im Engadin, die während der Eiszeit von riesigen
Gletschern erfüllt waren, aus den Bergformen mit ziemlicher Genauigkeit
angeben kann, bis zu welcher Höhe sich die Eismassen erhoben haben. Die
obenstehende Abbildung zeigt die Umgebung von St. Moritz im Engadin; an
den Bergen tritt der Kontrast zwischen der tieferen rundhöckerigen
Partie und den steil abstürzenden Gipfelregionen aufs deutlichste
hervor.
Die erodierende Wirkung der Gletscher:
Wenn nun die Gletscher ihre Unterlage in dieser Weise nicht nur polieren
und schrammen, sondern auch in charakteristischer Weise modellieren
können, so muß ihnen unzweifelhaft eine namhafte erodierende Kraft
zukommen. Schon das Eis des Gletschers für sich allein müßte eine
gewisse Abschleifung des Untergrundes bewirken; in Wirklichkeit wird es
aber, wie wir gesehen haben, durch eine Lage von Gesteinstrümmern, Kies
und Sand unterstützt, die der Gletscher an seiner Sohle als Grundmoräne
fortschleift, und die ihn befähigt, den Felsboden wie mit einer
mächtigen Feile zu bearbeiten. Während nun eine Reihe von Forschern nach
dem Vorgänge von Tyndall und Ramsay diese Erosionswirkung
außerordentlich hoch anschlägt und die Gletscher für befähigt hält, den
Untergrund bis in beträchtliche Tiefen förmlich auszupflügen und die
Gesteine des Bodens aufzuarbeiten, sehen andere die erosive Kraft der
Gletscher im Ausfegen des alten Talschuttes, im Ausschleifen leichter
Talmulden und Glätten der Felsvorsprünge erschöpft. Nach der letzteren
Betrachtungsweise würde sich die bodengestaltende Arbeit der Gletscher
auf eine gewisse Ausweitung der vorgebildeten Täler beschränken, die
erstere aber schreibt den Gletschern eine selbständige und tiefgreifende
Umgestaltung des Reliefs zu. Wenn der Talboden an einzelnen Stellen
ausgehöhlt wird, so sammelt sich dort nach dem Rückzuge der Vereisung
das Talwasser an, und es entstehen Seen. Auch tief eingeschnittene
Fjorde können durch Gletschererosion ausgeschliffen werden, wenn diese
wirklich von so bedeutendem Einfluß ist. Nun findet man in der Tat in
allen ehemals vergletscherten Gebieten zahlreiche Seen, und ebenso ist
die Fjordbildung an vordem vergletscherte Küsten gebunden. Nach der
Anschauung derjenigen Forscher, welche für eine aushobelnde Tätigkeit
der Gletscher eintreten, würde die Glazialerosion in der Bildung von
Seen ihren Gipfelpunkt erreichen, und es läßt sich somit die Frage nach
der wahren Bedeutung dieses Faktors für die Bodengestaltung auch so
stellen: Ist die Seenbildung in den ehemals vergletscherten Gebieten auf
Glazialerosion zurückzuführen oder nicht? Und auf diese Frage werden wir
auch weiter unten näher eingehen müssen. Vorerst aber wollen wir noch
einige andere für die Beurteilung der Glazialerosion wichtige Tatsachen
kennen lernen.
Differenzierte Betrachtung der Erosion:
Man hat verschiedene Wege betreten, um eine genauere Einsicht in das
Wesen der Erosionswirkung der Gletscher zu gewinnen. An den Eisströmen
der Jetztzeit, an den erst kürzlich bloßgelegten Teilen der
Gletscherbetten hat man durch direkte Beobachtung entscheidende
Tatsachen aufzufinden gesucht, man hat ferner die mächtigen Ablagerungen
der Eiszeit erforscht und endlich das Problem auch von der
physikalischen Seite beleuchtet. Nach der Ansicht der Physiker sollte
die erosive Wirkung des Eises durch seine Plastizität erheblich
herabgedrückt werden. Auch wenn diese Voraussetzung richtig sein sollte,
so dürfte dies durch den auf dem Wege des Experiments erwiesenen Umstand
ausgewogen werden, daß die Gletscher auf ihren Felsboden auch einen
beträchtlichen verwitternden Einfluß ausüben, und zwar infolge des dort
häufigen Wechsels von Tauen und Frieren. Die physikalische
Betrachtungsweise hat also bis jetzt keine bestimmten Anhaltspunkte
ergeben, und auch die Beobachtungen an jetzigen Gletschern lassen eine
verschiedenartige Deutung zu. Wohl ist zu wiederholten Malen bemerkt
worden, daß vorrückende Gletscher selbst lockeren Geschiebegrund oder
einen Grasteppich unverändert gelassen haben, aber dies war an den
untersten Teilen der Gletscherzungen der Fall, wo die Eisdicke stark
reduziert und viel Schmelzwasser vorhanden ist; weiter oben, wo wegen
größerer Mächtigkeit des Eises und geringerer Unterschmelzung ein
festerer Anschluß des Gletschers an den Felsgrund bewirkt wird, muß
natürlich die Erosion stärker sein. Überdies stehen diesen Fällen andere
gegenüber, wo Gletscher die im Wege stehenden lockeren Massen, Moränen,
Rasendecken, Wälder und Häuser zusammengeschoben oder vollkommen
überwältigt haben. Das Auspflügen anstehenden Felsgesteins und das
Abreißen kleinerer Bruchstücke ist an heutigen Gletschern mit voller
Bestimmtheit noch nicht beobachtet worden, und so ist der
Gesamteindruck, den die Verhältnisse der gegenwärtigen Eisströme
besonders in den Alpen Hervorrufen, der Annahme einer tiefgreifenden
Erosion nicht günstig. Wo immer man die durch den Gletscherrückzug der
letzten Dezennien freigelegten Strecken in unseren Alpen untersucht,
wird man nur verhältnismäßig geringfügige Erosionswirkungen wahrnehmen.
Grönland als Beispiel der Eiszeit:
Ein anderes Bild gewährt schon das viel mächtigere Inlandeis Grönlands.
Hier sind die Gletscherflüsse schlammbeladen und die Grundmoräne
mächtig, und sie ist, da sie bei dem fast völligen Mangel von
Oberflächenmoränen nicht aus diesen entstanden sein kann, gewiß durch
Abreiben von Gesteinsstücken aus dem Untergrund gebildet worden. Es
liegt natürlich sehr nahe, diese stärkere Wirkung aus die viel größere
Mächtigkeit des Inlandeises zurückzuführen, und ebenso wird man auch den
Gletschern der Eiszeit eine gewaltigere Tätigkeit nicht absprechen
können, denn auch diese waren erwiesenermaßen unvergleichlich mächtiger
als die zwerghaften Epigonen von heute.
Formen der Eiszeit:
In den Tälern finden sich vielfach bis an den Rand des Gebirges und bis
weit hinaus in die vorliegende Ebene Spuren der diluvialen
Vergletscherung. An Berghängen, in Tälern und Wassergebieten, die mit
den kristallinischen Teilen der Alpen in keiner Verbindung stehen,
treten massenhaft Trümmer von kristallinischen Gesteinen auf, die
unmöglich durch Master an ihren Platz gekommen sein können; riesige
Blöcke finden sich nicht nur in weiten Tälern fern von ihrem
Ursprungsort, sondern auch in der Ebene, ja in der Schweiz kommen die
„erratischen" Blöcke von Alpengesteinen sogar auf bedeutenden Höhen des
den Alpen gegenüberliegenden Juragebirges vor. Alle Versuche, deren
Transport durch furchtbare Überschwemmungen oder durch Eisberge eines
ehemaligen Binnensees zu erklären, sind vollständig gescheitert; sie
können nur durch Gletscher dorthin gelangt sein. Auch das
Moränenmaterial findet sich vor, bis zu 100 m Mächtigkeit anschwellende
ungeschichtete Massen bald lehmiger, bald sandig-grusiger
Beschaffenheit, in denen größere und kleinere Blöcke eingebettet sind;
die Blöcke sind mehr oder weniger gerundet, poliert und mit den
charakteristischen Gletscherkritzen versehen. Dieses Moränenmaterial
breitet sich in den Alpentälern und weithin über die Ebene aus. Räumt
man den Schutt weg, so findet man die darunterliegende Fläche harter
Gesteine, z. B. der Nagelfluh der bayrischen Hochebene, geglättet und
gekritzt. Die Massen dieser Ablagerung sind so groß, daß sie den
landschaftlichen Charakter eines breiten Gürtels des Vorlandes rings um
einen großen Teil der Alpen wesentlich bestimmen. Die großen Endmoränen
bilden viele bogige Höhenzüge, und hinter ihrem äußersten Gürtel
„beginnt ein auffallend koupiertes, anmutiges und wechselvolles
Hügelland; die mittlere Höhe ist unbedeutend, die Hügelzüge differieren
nur wenig in der Höhe voneinander, aber sie verlaufen durchaus regellos,
häufig in langgezogenen Rücken, manchmal bogenförmig, oder sie sind in
einzelne kegelförmige Hügel aufgelöst. In den größeren Einsenkungen
liegen bedeutende Seen, die kleineren Kessel werden von fischreichen
Seen und Weihern ausgefüllt, welche in der Moränenlandschaft
außerordentlich häufig sind. Da, wo den Einsenkungen eine offene
Wasserfläche fehlt, wird ihre Stelle meist von einem nassen Torfmoor
oder von sumpfigen Wiesen ausgefüllt. In der Richtung der talähnlichen
Depressionen herrscht ebensowenig ein Gesetz wie in der Anordnung der
Hügelzüge, in einigen fließen Bäche, andere bieten das eigentümliche
Schauspiel von Trockentälern dar." (Zittel.) Diese Gestaltung der
Moränenlandschaft kann nicht einer Anordnung und Modellierung durch
fließendes Wasser ihre Entstehung verdanken, sondern es ist die
ursprüngliche unregelmäßige Lagerung von Moränenmaterial, wie sie der
Grundmoräne riesiger Gletscher eigen ist.
Eiszeit in Norddeutschland und Nordeuropa:
Aber auch dem nördlichen Teile von Deutschland hat die diluviale
Vergletscherung ein bezeichnendes Gepräge verliehen. Die Eismassen
Skandinaviens füllten ehedem die ganze Ostsee aus, sie bedeckten die
norddeutsche Ebene bis zu den mitteldeutschen Gebirgen, und von Holland
bis an den Fuß der galizischen Karpaten und bis weit nach Rußland hinein
erstreckte sich eine ungeheure Eiswüste. Mächtige Grundmoränen wurden in
der Ebene abgesetzt und die an skandinavischen Gesteinen reichen
Blocklehme gebildet, deren Übereinstimmung mit den Grundmoränen der
alpinen Gletscher, mit dem „Till" Schottlands, dem „Kroßtenslera"
Skandinaviens eine auffallende ist. Auch Endmoränen des lm Rückzug
begriffenen Inlandeises sind nachgewiesen worden. Wo in der Ebene
einzelne Inseln von geologisch älteren Gesteinen aufragten, wurden sie
auf der Oberfläche mit ausgedehnten Gletscherschrammen bedeckt. Sowohl
aus der Mächtigkeit der Grundmoränen als auch aus der enormen Größe des
Vergletscherungsgebietes müssen wir schließen, daß die Mächtigkeit des
diluvialen Inlandeises weitaus größer war als die der gegenwärtigen
Eisdecke in Grönland. Die Masse des von Norden her mitgebrachten
Schuttmaterials war eine so bedeutende, daß fast alle ursprünglichen
Unebenheiten des Bodens im Groben ausgeglichen werden konnten und eine
neue Oberflächengestaltung geschaffen wurde, die fast gänzlich das
Produkt der Eiszeit ist. Die stimmungsvollen Seen Masurens und der Mark,
die welligen Hügel zwischen einsamen Mooren und stillen Wasserläufen,
die berüchtigten Sande und die fruchtbaren Lehmböden, sie alle stehen
mit der Eiszeit in Zusammenhang.
Indem man nun diese Bildungen nicht nur in den Alpen und in
Norddeutschland, sondern vor allem auch in Schottland und in
Skandinavien, in Nordamerika eingehend untersuchte, hat man wiederum
neues Material für die Frage der Glazialerosion gefunden. So hat man
beobachtet, daß die Grundmoräne in zerklüfteten Untergrund eingepreßt,
dieser zerrissen und vielfach gestaucht wurde. Alan hat ferner
wahrgenommen, daß die Zusammensetzung der Grundmoräne in gewissem Grade
von der Beschaffenheit des Untergrundes abhängig ist. Wo dieser z. B. in
den Nordalpen aus Dolomit besteht, sieht die Grundmoräne fast wie
Dolomitgrus aus, und wo Schiefertone anstehen, wird sie tonig etc. Wenn
so „der jeweilige Untergrund durch die Moräne hindurchschimmert", wird
man dies wohl darauf zurückführen können, daß der Gletscher seinen Boden
angeschürft und diesem Material zur sogenannten „Lokalmoräne" entnommen
hat. Allerdings ist dies nicht die einzig mögliche Erklärung, denn die
Grundmoräne wird ja zum Teil auch aus den Geschieben und Trümmern
gebildet, die von dem verrückenden Gletscher im Tale vorgefunden werden,
und diese bestehen wiederum zum größeren Teile aus Bruchstücken des an
Ort und Stelle anstehenden Felsgesteins. Eine andere Erscheinung aber
läßt sich wohl nur auf eine ausgiebige Anritzung des Bodens durch die
eiszeitlichen Gletscher zurückführen: die große Mächtigkeit der
Grundmoränen Skandinaviens und Norddeutschlands, die in Gegenden
entstanden sind, wo nur wenig Bergmassen als Nunataks aus dem mächtigen
Mantel des Inlandeises hervortraten, und daher wenig Material auf der
Oberfläche der Gletscher aufgestreut war, das zur Bildung der
Grundmoränen dienen konnte. So bietet die eiszeitliche Vergletscherung
Verhältnisse dar, die im allgemeinen der Annahme einer tiefergreifenden
Erosionswirkung der Gletscher günstig -sind und mindestens beweisen, daß
sich mit der Zunahme der Gletscherdicke auch die Erosion steigert. Wir
wollen nun noch die Umstände etwas näher kennenlernen, unter denen in
ehedem vergletscherten Gebieten Seen auftreten.
Ende des Kapitel - p. 583 in der OCR Version; p. 562 in der
Original-Fraktur Version
Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie
Gletscher und Eiszeiten:
Gletscher Zermatt (Burmeister, 1851)
Zermatt-Gletschers (Beche, 1852)
Gletscher am Ozean (Beche, 1852)
Humboldt-Gletscher (Ludwig, 1861)
Bildung eines Gletschers (Roßmäßler,
1863)
Gletscher in Bewegung (Credner, 1891)
Arten von Gletscherspalten (Credner, 1891)
Aar-Gletscher, Beispiel (Beche, 1852)
Gletscher, Schweiz (Ludwig, 1861)
Gletscher, Zentralmoräne (Roßmäßler, 1863)
Gletscher und Moränen (Siegmund, 1877)
Gletscher Monte Rosa (Lippert, 1878)
Idealer Gletscher (Credner, 1891)
Endmoräne eines Gletschers (Vogt, 1866)
Text: Dynamik der Gletscher (Fritsch, 1888)
Ende des Rhone-Gletschers (Fritsch, 1888)
Rundhöcker bei Grindel (Fritsch, 1888)
Der Unteraargletscher (Fritsch, 1888)
Moräne, Schweizer Alpen (Fritsch, 1888)
Text: Wirkung des Eises (Neumayr, 1897)
Gletscher in Bewegung (Neumayr, 1897)
►
Erosion, Transport, Gletscher (Neumayr, 1897)
Karten
Karte eines Gletschers (Beche, 1852)
Karte eines Gletschers (Ludwig, 1861)
Zusammenfluss zweier
Gletscher (Roßmäßler)
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M.Neumayr
/ V.Uhlig (1897)
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