Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
Abbildung
Bild infos
Erläuterungen
Text
- - -
Seite +
Inhalt
mehr geovirtual
Leonhard (1835):
Geologie
Zitat:
Leonhard, Karl (1835): Geognosie und Geologie. - 869 Seiten, mit
Abbildungen; Schweitzerbart´sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart. [Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Karl Caesar von Leonhard definiert alle
Hilfswissenschaften der Geognosie.
Originaltext von Karl Caesar Leonhard in Fraktur. Das
alter des Buches und sein genereller Zustand ließen keine bessere
Digitalisierung zu.
Original-Text von Karl Caesar Leonhard um
1835 über die Geowissenschaften:
p. 23
Soweit die Quellen des Studiums; was die Hilfs-Kenntnisse für Geognosie
und Geologie angeht, so gehören hierher, neben der Oryktognosie, der
Lehre von den sichtlich nicht gemengten Fossilien:
1) Physik:
Sie hat es mit den Eigenschaften der Körper im Allgemeinen zu tun; sie
betrachtet die Phänomene aus dem Besondern der Körperkraft hervorgehend,
und begründet Gesetze über das Relative ihres Tätigseins.
2) Scheidekunst oder Chemie:
Sie sucht die Mischungs- Theile der Naturkörper, findet ihre Urstoffe
auf, würdigt das Eigentümliche derselben und den gegenseitigen Einfluß,
vermöge dessen, bei verändertem chemischen Bestände, neue Verbindungen,
Körper anderer Art entstehen. — Dem physikalisch-chemischen Wissen steht
ein sehr wesentlicher Einfluß zu beim Beurteilen der Fragen über den
Ursprung so mancher Felsarten und über die mit ihrem Auftreten
verbundenen Erscheinungen. »Die Chemie namentlich ist der Prüfstein für
alle geologische Hypothesen und Theorien". Was wir an einem andern Orte,
in mehr beschränktem Sinne, rücksichtlich der Lehre von den Basalten
bemerkten, das findet auch bei dem Allgemeinen Anwendung. Während man
im Gebiete der Sternkunde und der Physik zu den wichtigsten Entdeckungen
gelangte, blieben die Systeme der Geologen mitunter so abenteuerlich,
daß sie kaum eine Widerlegung verdienen. Eine Hauptursache war im
frühern mangelhaften Zustande der Chemie zu suchen. Während die
Scheidekunst noch in ihrer Entwickelung begriffen war, konnte die
Geologie unmöglich wesentlich und mit Sicherheit vorwärts schreiten,
indem gar manche der wichtigsten Umstände nur allein durch Beihilfe der
Chemie erklärbar bleiben. Jetzt entbehrt man nicht mehr, wie sonst, die
großen Vorzüge dieser Wissenschaft. Neue Wahrnehmungen, Auffindung
früher nicht erkannter Gesetze für die chemischen Verbindungen, haben
dem Geologen ein großes Feld zu Erforschungen und Versuchen eröffnet.
3) Petrefaktenkunde.
Bei den so bedeutungsvollen und folgereichen Beziehungen zwischen den
Nesten einer vorzeitigen Thier - und Pflanzenwelt und den festen
Gesteinen, ist Lyell nicht zu tadeln, wenn er die stufenweisen
Änderungen organischer Schöpfungen selbst in die Begriffsbestimmung:
Geologie, mit hineinzieht; denn die Zeit ist vorüber, wo jene
Überbleibsel nur dazu dienten, gewisse Felslagen zu bezeichnen und ihren
Ursprung aus dem Meere darzutun; für sämtliche Glieder einer der großen
Abtheilungen, in welche alle Gesteine nach ihrer Bildungs- und
Lagerungs-Weise zerfallen, für die normalen, sind die Petrefakten von
hoher Wichtigkeit, wie dieses im Verfolg von uns angedeutet und von
einem unserer Mitarbeiter ausführlicher entwickelt werden soll.
4) Topographische und geognostische Mineralogie:
Von wesentlicher Bedeutung für die Geognosie, indem sie mit der
Beschaffenheit von Bergen und Gebirgen u. s. w. in verschiedenen
Gegenden und Ländern bekannt macht.
5) Sternkunde.
Sie wird wichtig durch Entwickelung der Verhältnisse unseres Planeten zu
den übrigen Weltkörpern. Endlich 6) Geschichte, belehrend durch Sagen
und Überlieferungen , durch heilige und profane Urkunden, durch Kenntnis
des Zustandes alter Nationen, durch Länder- und Völkerkunde neuerer
Zeit. Mit alten genannten Wissenschaften stehen Geognosie und Geologie
in mehr und minder wichtigem Verbände. Nur höchst selten aber sieht man
diese Masse mannigfaltiger Kenntnisse in einem Individuum vereinigt;
denn beim Umfange einer jeden der verschiedenartigen Lehren reicht die
beschränkte Dauer eines Menschenlebens keineswegs hin, um im Bereiche
Aller sich die nötige Ausbildung erwerben zu können. Da jedoch Physiker
und Chemiker, Zoologen und Botaniker, Topographen und Geographen,
Astronomen und Geschichtkundige ihrerseits geologisch-geognostischer
Nachmessungen nicht zu entbehren vermögen, so müssen Gelehrte aller
dieser Gilden einander unterstützen und beistehen und sich auf solche
Art wechselweise in ihren Forschungen fördern.
Als Hilfs-Mittel zum Erlernen der Geognosie sind nicht zu
entbehren:
Fels - Arten - Sammlungen, nach einem mineralogischen Systeme geordnet,
oder geognostisch-petrefaktologische Sammlungen, für welche die
Lagerungs- Weise die Norm vorschreibt.
Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie
Die geologischen Wissenschaften: Geologie und Geognosie:
Geologie und Geognosie (Reichetzer, 1821)
►
Wissenschaften Geognosie (Leonhard, 1835)
Geologie / Geognosie (Naumann, 1850)
Die Aufgabe der Geologie (Naumann, 1859)
Definition Geologie (Credner, 1891)
Wesen der Geologie. (Neumayr, Uhlig 1897)
Geschichte der Geologie (Neumayr 1897)
Biografien
der Autoren
Karl Caesar Leonhard
Geschichte der Geowissenschaften
Geschichte der Geowissenschaften
Geschichte Allgemeine Geologie
Geschichte Paläontologie
Geschichte Tektonik
Geschichte Lagerstättenkunde
Inhalt Bergbau-Geschichte
Biografien
der Autoren
Ausdrücklich ist jegliche, nicht
von den Autoren genehmigte, Neuveröffentlichung untersagt. Dies gilt
speziell für elektronische Publikationen:
Nutzungsrichtlinien
© Wolfgang Griem (2019) - Todos los derechos reservados - alle Rechte vorbehalten