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Geschichte der Geowissenschaften: Ozeanographie

Otto Krümmel (1886): Brookes Tiefenlot

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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Tiefenmessungen im Ozean: Das Brookes Tiefenlot

Brookes Tiefenlot:
Krümmel veröffentlichte eine Tiefenlot-Vorrichtung, die Sonde von Brookes. Deren Neuerung war es, das das Sinkgewicht sich automatisch beim Aufprall am Meeresboden von der Leine löste und das Einholen der leine wesentlich einfacher war.

Die Methode ist interessante, da es recht schwer bis unmöglich war in größeren Tiefen den Aufprall des Gewichtes am Boden zu ermitteln. Besonders das Gewicht der Lotleine, welche einige Kilometer ausmachte übertraf leicht das Gewicht der Kugel.
So wurde zumeist die Abrollgeschwindigkeit gemessen. Diese ist zwar auch nicht konstant, aber der Aufprall des Lotes zeigt eine deutliche Verminderung der Geschwindigkeit.

Später gab es andere Typen von Loteinrichtungen.  Braillie - Lot zum Beispiel - mit der die Gewichte sich der Tiefe anpassen ließen. Bis zu 350 Kg konnten so als Lotgewicht angebracht werden.

1 Faden  sind 1,83 Meter Wassertiefe. Der "Fathom" in englisch wird nur als Tiefenmessung für Wasser und Bergwerke benutzt.


 

Foto - Scan digital aufbereitet (W. Griem, 2016) - ScanJet HP-G3110 600dpi; Aus:  Krümmel (1886: Der Ozean.
De: Krümmel (1886): Der Ozean, Abbildung 14, Seite 42; Originaldimensionen der Abbildung: 5 cm x 8 cm.

Otto Krümmel (1886): Der Ozean, Eine Ein­führung in die all­gemeine Meeres­kunde. - 242 Seiten, 77 Abbildungen; G. Freytag, Leipzig. Eine Ein­führung in die all­gemeine Meeres­kunde. [Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur OCR vorbereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII um­gewandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teilweise angepasst, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).



Originaltext in Deutsch (1886):
p. 41-43

Krümmel: Das Tiefenlot von Brookes [p. 41-43]

Die Brookes - Sonde

Durch eine ebenso einfache wie sinnreiche Erfindung des amerikanischen Seekadetten Brooke wurde seit 1854 das Loten auch der größten Tiefen erheblich sicherer und leichter. Brooke lies nämlich eine recht große Kanonenkugel durchbohren, führte durch dieselbe ein Stab hindurch, an dessen oberen Ende mit zwei Schanier Haken durch eine herum geschlungene Schnur die Kugel aufgehängt wurde, und zwar so, dass Sie während Ihres Falles durch das Wasser vollkommen fest hin, beim aufstoßen des Stabes auf den Meeresboden aber die Schnur von den umlappenden Haken sich ablöste, die Kugel also beim Aufziehen des Stabes abgestreift liegen blieb (vergleiche die Abbildung).

Das Einbinden der Leine wurde so erheblich erleichtert und durch eine am unteren Ende des Stabes angebrachte Höhlung mit Schmetterlings-Ventil wurde zugleich die Möglichkeit gewährt eine Schlamm-Probe vom Meeresboden an die Oberfläche hinaufzubringen.

Gleichzeitig hiermit war man bedacht, das den Moment wo das Lot den Boden berührte, schärfer zu bestimmen, indem man dazu die Ablaufzeiten benutzte. Nämlich die Rolle registrierte selbständig ihre Umdrehung die Lotung überwachende Offizier notierte nach einer Sekunden Uhr die Zeiten welche gleicht Stücke der Leine (meist 100 Faden gleich 183 m abliefen).

So brauchte zum Beispiel in einem gegebenen Falle ein Stück von 100 Faden Länge in 100 bis 200 Faden Tiefe, um abzulaufen 45 Sekunden, in 500 bis 600 Faden schon eine Minute, und so vergrößerte sich dieses Zeitintervall immerfort, aber ganz gleichmäßig, je mehr die Leine durch ihre größere Länge einen größeren Reibungswiderstand im mir erfuhr, sodass, um bei dem eben erwähnten Beispiel zu bleiben, schließlich erforderlich waren:

Für 1200 bis 1300 Faden eine Minute 23 Sekunden
für 1800 bis 1900 Faden 1 Minute 45 Sekunden
für 2300 bis 2400 Faden eine Minute 52 Sekunden

Sobald der Sinker aufschlug hörte die Leine kraft ihres eigenen Gewichtes zwar nicht auf, weiter abzulaufen, aber dieses geschah nun mit einem Mal sehr viel langsamer. Der in den Zeitnotierungen sich Ergebene Sprung war das sicherste Kennzeichen dafür, dass das Lot den Meeresboden erreicht hatte. Insgesamt erforderte in dem oben berührten Beispiele das Fallen der Leine 33 Minuten 35 Sekunden während das Einholen in ¾ Stunde bewerkstelligt wurde.

 

Literatur:

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Publiziert: 4.8.2019 / Aktualisiert: 4.8.2019, 18.10.2020
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