Historische Arbeiten
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Beche (1852) diskutiert die Bildung von den Mäandern, die Flussschlingen oder den kurven-förmigen Verlauf einiger Flusssysteme. Seine Erklärung sind dass kleine Unebenheiten im Fluss dessen Flussrichtung verändern und Gleichgewichts-Erscheinungen diese wieder zurückzuführen Versuchen. Falls die Flussschlingen sich zu nahe kommen kann es zu einem Durchbruch kommen.
Original Text [p. 63ff]:
Serpentinen in den Flüssen - Mäanderbildung:
"Es gibt wohl nur wenig Personen, die nicht bemerkt haben,
dass Flüsse in ebenen Ländern sehr zu Krümmungen (Serpentinen) geneigt
sind. Ein unbedeutendes Hindernis scheint bei ihrem ersten Fließen an
solchen Stellen ihren Lauf abgelenkt zu haben. Ist die Geschwindigkeit
solcher sich schlängelnden Flüsse stark genug, um ihre Ufer anzugreifen,
so wird dies am wirksamsten in dem innersten Winkel einer jeden Krümmung
geschehen, weil sich daselbst ihrem Laufe der größte Widerstand
darbietet. Wenn daher 2 Krümmungen eines Flusses einander
gegenüberstehen, wie a, b und c, Figur 26, so werden
sie streben, sich einander zu nähern und sich endlich vereinigen,
wodurch das Flussbett um die Länge der Krümmung verkürzt wird. Solche
Veränderungen in dem Flussbette sind in dem Mississippi und müssen
notwendig bei allen Flüssen vorkommen, wo ähnliche Umstände
stattfinden.
Hierdurch können in dem von den Flüssen herabgeschwemmten Detritus
beträchtliche Veränderungen hervorgebracht werden, und wenn folglich
dadurch eine Ablagerung auf der Erde entsteht, so muss sie von sehr
unregelmäßiger Beschaffenheit sein. Obgleich reines Wasser auch auf
Körper einwirkt, deren Teile nicht gehörigen Zusammenhang haben, um
dieser Einwirkung zu widerstehen, so ist es doch mit Hülfe der mit dem
Wasser mechanisch vermengten oder von demselben herbeigeführten
Materialien hauptsächlich möglich, dass die Flüsse ihre Betten
einschneiden und mechanisch auf die Ufer einwirken. Dadurch sind sie im
Stande, selbst harte Gesteine anzugreifen oder abzureiben. Zu den
einfachsten Wirkungen dieser Art gehören runde Löcher, die selbst in den
härtesten Gesteinen mittelst Geschieben, die durch die Bewegung des
Wassers eine drehende Bewegung erhalten haben, entstanden sind. Man
findet diese Löcher hauptsächlich da, wo Wasserfälle in einem Flusse
vorkommen, und wo eine immerwährende Reibung Löcher von zuweilen mehren
Fussen Tiefe hervorbringt.
Bei einigen Beispielen sind durch die aushöhlende Wirkung des Stromes
selbst Durchschnitte von diesen Löchern entstanden. wie Fig. 27
zeigt, und in einem dieser Löcher zeigen sich die Geschiebe
noch. Es ist natürlich, dass solche durchlöcherte Gesteine durch die
allgemeine Wirkung der Ströme besser angegriffen werden können.
Überhaupt haben Geschiebe und auch kleinerer Detritus eine bedeutendere
Einwirkung auf die Strombetten. Es findet mit Hülfe des Wassers eine
fortwährende Reibung Statt, nach und nach werden große Blöcke lose,
stürzen in das Flussbett und tragen ihrerseits wieder zur Reibung bei.
Auch zur Beförderung der Zersetzung tragen die Ströme viel bei; das
Wasser wird an den Ufern in die Höhe gespritzt, besonders da, wo sie
einen raschen Lauf haben, und eben diese Feuchtigkeit unterstützt die
atmosphärischen Einflüsse auf die Lockerung der Gesteine, so dass die
mechanischen Einwirkungen stärker sein können."
[Hier weiter im Text]
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W. Griem, 2007); Beche, H. (1852) -
Figur 26, Beschreibung Seite 63
Die Abbildung wurde digital bearbeitet.
De la Beche, H. (1852): Der geologische Beobachter.
Übersetzt aus dem englischen von Carl Hartmann; - 657 Seiten, 304 Abbildungen in 47 Tafeln;
Verlag B.F. Voigt, Weimar.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
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Herkunft der Mäander (Beche, 1852)
Schwemmkegel (Beche, 1852)
Schuttfächer (Roßmäßler, 1863)
Entwicklung Flussterrassen (Richthofen, 1886)
Mündungs-Barre (Beche, 1852)
Ästuar (Beche, 1852)
Bildung eines Deltas, Transport (Beche, 1852)
Delta vom Nil (Beche, 1852)
Das Nildelta (Siegmund, 1877)
Delta des Mississippi (Beche,
1852)
Delta - im Profil (Roßmäßler,
1863)
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De la Beche, 1852
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